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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0228

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DER WETZSCHIEFER BEI GAWRENI!

21 sten. es Nachts war ungeheurer Sturm, und noch
stürmte es heftig, als wir das Dorf verliessen. Wir zogen
nördlich bei dem 1 St. entfernten Dorfe Machäla links vor-
bei, aufwärts nach einem kleinen Dorfe, in welchem, so wie
in Machala, leichte Soldaten als Grenzbesatzung lagen. Ich
Hess hier einen jungen Burschen kommen, um uns nach Ga-
wreiii zu führen. B',s stürmte immer noch fürchterlich und
wir hatten den Wind gegen uns. Der Weg ist sehr öde; wir
kamen durch eine wild verwachsene Schlucht, in welcher sich
viel wilde Schweine aufhalte»; vor 8 Tagen hatten über 100
bewaffnete Leute Jagd auf sie gemacht, aber nichts erlegt,
so schwierig sind die hiesigen Gebirgsjagden. Der Weg führt
dann bergauf durch dünnen Eichenwald; auf der Anhöhe stellt
eine kleine zerfallue Kapelle des heil. Johannes. Bald sieht
man auf einer kleinen Bergebene das Dorf GawrCni, was etwa
12 Häuser zählt; sie stehen alle noch, kommt man aber heran,
so sieht man, dass sie öde und verlassen sind, denn im
April dieses Jahres kam unverhofft ein Iläuberhaufe von mehr
als 200 Mann über die nahe türkische Grenze, vernichtete
die Bewohner dieses Dorfes und drang bis 1 St. hinter Echi-
nos vor, von wo sie, wie früher erwähnt, durch Gensdarmes
und Lanciers zurückgetrieben wurden. Auf der östlichen Seite
des Dorfes ist ein guter Quell, unter welchem sich eine Schlucht
bis an das nahe Meer hinabzieht, was dort einen grossen Busen
bildet. Gegenüber sieht man TrikEri, wo ei» Pascha wohnt
 
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