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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0296

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A E G I N A.

D icse Insel hat ihren Namen von der AegTna, einer Toch-
ter des Asopos, welche Zeus dahin brachte, weil sie versteckt
und heimlich lag. Die Aeglna gebar ihm hier den Aeakos;
als dieser nun erwachsen war, forcierte er vom Zeus Bewoh-
ner für das bis dahin öde Eiland. Da soll ihm Zeus Men-
schen aus Erde gemacht haben und Aeakos war dann der erste
Beherrscher der Insel

Aeglna hielten die Alten für die unzugänglichste der
hellenischen Inseln, denn ringsherum stehen Felsen unter dem
Meere hervor. Diess aber soll Aeakos mit Fleiss so einge-
richtet haben, aus Furcht vor den Seeräubern und um sie
feindlichen Männern gefahrvoll zu machen.

Die Aegincten waren einst sehr mächtig, so dass sie den
Athenern einmal zur See überlegen waren, und im persischen
Kriege nächst diesen die meisten Schiffe lieferten; sie wur-
den aber später von den Athenern vertrieben, und obgleich
sie in der Folge die Insel wieder erhielten, so konnten sie
doch nie mehr zu der frühern Blüthe und Macht gelangen.
So berichtet Pausanias II. 29. 2 und 5.

Nahe an dem Hafen, wo man gewöhnlich landet, stand
ein Tempel der Aphrodite, von welchem aber nur noch eine
Säule übrig blieb, die dorisch und in den schönsten Verhält-
nissen gearbeitet ist; sie bildet den Uebergang aus der mas-
siven altern zur verfeinerten athenisch - dorischen Ordnung.
 
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