Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0427

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DER S T Y X.

October. Von Pe'ristera südwestlich liegt das
Styxgebirge. Bei dem nahen Dorfe JYIcsoroiighi steht gneis-
artiger Glimmerschiefer^ dessen Glimmer talkartig aussieht,
zu Tage, weiter westlich folgt ausgezeichneter, graulich-
schwarzer Thonschiefer. Der Weg führt unterhalb Meso-
roüghi in das enge Thal und an dem Bache südwestlich
aufwärts. Unten im Flussbette stellt massiggriines Epidot-
gestein hervor, es zeigt sicli auch schon beim Dorfe Pe-
riste'ra. Der Weg hebt sich vom Flussbett, was breit voll
Gerolle liegt, auf ein Paar vorspringende Hügel. Zu oberst
am steilsten Gebirg sieht man einen breiten, noch schwärzern
Streifen, als die dunkle, seigere Felswand ist, an der er
herabläuft, da stürzt das Wasser, der Styx, herab; bemerk-
lich ist es aber nur, wenn der auf dem Gebirg liegende Schnee
wegschmilzt, also Ende Mai, Juni, dann fällt das Schnee-
wasser als ein Staubbach herab, der Styx hat keine Quelle;
jetzt im späten October und obgleich es seit mehrern Tagen
stark geregnet hatte, war kein Wasserfall zu seilen.

Die Umwohner nennen den Styx das schwarze Wasser,
weil so breit, als es die Felsen wand benetzt, diese schwarz
gefärbt ist. Unten an dieser Wand befinden sich kleine, un-
bedeutende Höhlungen im Felsen. Noch jetzt behaupten die
Bewohner der nächsten Dörfer, es wandelten am Fall des
Styx Gespenster (Phantasmata), und wer von dem Wasser
des Styx trinke, der sterbe nicht; wer krank sei, werde
 
Annotationen