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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0256

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UMGKGEND VON LOUTRÄKI.

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Etwa 10 Minuten östlich von Louträki stand ein kleines
Dorf; alles ist jetzt der Erde gleich, die Brandstellen stellen
voll Brennnesseln; aus dem hier befindlichen Brunnen wird
alles Wasser für die Schiffe und für das Magazin geholt. Von
Louträki bis Korinth sind 2 starke Stunden.

Zwei Stunden oberhalb Louträki liegt ein Gebirgsdorf
Pera-chora; dort ist im Kalkgebirg eine Spalte, in der man
rauschen hört und aus welcher warme Luft hervordringt; es
ist dies eine Fortsetzung der warmen Quellen von Louträki.

Unterhalb Pera-chora nördlich kommt unweit dem Meere
eine starke Quelle, Psati genannt, hervor, die schwach salzig
ist; sie soll hinreichend Wasser für 2 Bäder emportreiben
und hinreichend Gefälle haben.

Bei Kenchreiä, östlich von Korinth, südlich von Iiier, quillt
schwach salziges Wasser stark hervor; es ist das Uad der Helena,
von dem später ausführlicher die Bede sein wird. Diese 3 nach
einander aufgeführten Quellen liegen in so geringen Entfer-
nungen in nördlicher Bichtung hinter einander, dass man ver-
muthen kann, sie Längen alle 3 von gleicher Ursache ab, doch
können die beiden salzigen Quellen nach der hei Gardike S. 199
gegebenen Erklärung entstehen, die warme Quelle aber bei Lou-
träki trägt das Zeichen unterirdischer Wärmeentwickelung, viel-
leicht durch den Heerd der 3 St. östlich entfernten Solfatära
bei Sousäki, wenn er tief genug liegt, worüber bei den Sol-
fatären auf der Insel Milo später noch die Bede sein wird.
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Von der Solfatära bei Sousäki begab ich mich nach dem
Hafen Kalamäki (Kalamaiki), welcher über 1 St. weit östlich
am Anfang des Isllunos liegt; er ist gut, aber nur für kleine
Schiffe. Hier wohnt der Hafenkapitain und steht eine No-
matie Gensdarmes; es sind daher 3 kleine Wohnhäuser, aber
auch 3 eben so grosse Magazine erbaut, denn Verkaufen,
Kaffeekochen u. s. w. ist für manche leichter, als ein Gewerbe
treiben, oder das Land bebauen. Im Meerbusen des Hafens
giebt es viele Fische, besonders Kephali.
 
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