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Fielding, Sarah; Fielding, Henry; Pauli, Joachim [Oth.]
Die geraubte Einsiedlerin oder Ophelia: mit Kupfern (2. Theil) — Berlin: bey Joachim Pauli, Buchhändler, 1767 [VD18 90795679]

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https://doi.org/10.11588/diglit.51095#0007
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OHS LiAt z
wöhnte Niedrigkeit allein, jemanden berau-
ben kan. Man hätte sagen mögen; das
Worth: Nein, wäre bey ihr in ^Vergessenheit
geraten; solche demüthige Sprache hatte sie an-
genommen, die sich alles gefallen ließ. Sie
hätte vielmehr demjenigen zuwieder handel»
würden, was ihre eigene Sinne ihr eingege-
hen, als sie sich wieder die unvernünftigen
Einfälle ihrer hitzigen und eigensinnigen Muh-
me setzen wollen. Sie war zum Gehorsam
dergestalt angewöhnet, daß sie kaum bas Hertz
hatte, eine Verweigerung gewisser Dinge von
mir anzuhören, die sie mir zu gestatten, sich
viel weniger unterstund. Auf diese Art nahm
ich unterweilen ihr vermeinendes Stillschwei-
gen vor einen heimlichenBeyfall an,und ich wur-
de meinenJrrthum nicht früher gewahr, als wenn
ich, in Befolgung dieser Meinung handeln wöl-
ke, und sie sich meinem Vorhaben wiedersetzte.
Wir reiseten also ohne mit einander zu
sprechen, ohne Zwischen« Begebenheiten und
ununterbrochen, drey Tage fort. Am Abend
des dritten Tages, da ich mich entkleidete,
und zu Bette gehen wolle, nachdem ich eine
Zeitlang meinen beweinenswürdigen Zustand
in tiefsinnigen Gedancken erioogen, wurde ich
auf einmahl durch eine Stimme beunruhiget,
die da rief: Feuer! Mörder! Helft! wilde
Bestien! Raub - Thiere! re. Es kam mir
vor, als wenn dieser Lermen aus dem Zimmer
der Herner war, so an dem meinigen anstu ß:
ich hielte mich so gar meiner Feindin zu Hülfe
Az zu
 
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