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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0185
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Drittes Buch. Viertes Kapitel. 17z
Gelächter aus und sagte: ich bitte sehr um Ver«
zeihung, aber ich muß würklich über ihre tiefe
Philosophie lachen.
Die menschlichen Leidenschaften, antwortete
Booth, war immer mein Lieblingsstudium, und
ich bin überzeugt, daß jeder Mensch bloß nach
der Leidenschaft handelt, die bcy ihm die Ober-
hand hat. Kann ich wohl ohne mir selbst Vor-
würfe zu machen, daran denken, daß irgend
ein Vergnügen auf der Welt den Gedanken an
Emilien nur einen Augenblick aus meiner Seele
verdrängen konnte!
Endlich schifften wir uns ein, und segelten
nach Gibraltar. Allein der Wind, der anfäng-
lich sehr gut war, schlug bald um, so daß wir
verschiedene Tage laviren mußten. Wahrend
dieser Zeit kam mir das Leben der Seeleute eben
nicht sehr angenehm vor. Wir wurden in einer
engen Kajüte herum geworfen, worinnen ich
mich mit noch zwcy Ofsicicren befand, die, so wie
auch ich, die Seekrankheit sehr heftig hatten.
Unsere Krankheit wurde durch die Bewegung
des Schiffes, durch unsern eignen Anblick, und
durch den üblen Geruch gar sehr vermehrt.
Doch dieß war nur ein kleiner Vorschmack vo»
dem Elende, daö nachfolgen sollte. Wir waren
ungefähr sechs Meilen Westwärts von Scilly,
als ein heftiger Sturm in Nordost entstund, der
die Wellen bald wie Berge aufthürrnre. En»
solches Schrecken läßt sich demjenigen unmöglich
 
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