Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0186
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
174 Drittes Buch. Viertes Kaprte.l.

beschreiben, der nie so etwas gesehen hat. Der
Sturm erhob sich des Abends, und da die
schwarzen Wolken die Nacht schleuniger heran-
brachccn, so ward es bald ganz finster. Viele
Stunden lang hatten wir kein andres Licht, als
was von dem tobenden Gewitter verursacht
wurde, welches häufige Strahlen, oder viel-
mehr Ströme von Feuer ausgoß. Indem diese
Feuerströme dem Auge den fürchterlichsten An-
blick darstellten, erregte das Heulen des Windes,
und da- Schlagen der Wellen gegen das Schiff
und gegen einander selbst, ein eben so fürch-
terliches Getöse in unfern Ohren. Zugleich
wurde das Schiff ein Spiel der Winde und der
Wellen, bald in die Wolken gehoben, bald in
den tiefsten Abgrund hinunter geschleudert.
Selbst der Kapitain gab beynahe alles für ver-
lohreu, und äußerte die Vesorgniße, daß wir
unvermeidlich an dis Felsen von Scilly geworfen
und zerschmettert werden würden.
Jetzt, da ein Theil derMannschafft zu dem
höchsten Wesen seine Zuflucht nahm und der an-
dere in starkem Getränke Trost suchte, hing
meine ganze Seele an Emilien. Tausend zärt-
liche Ideen dnrchströmten mich, und ich kann
versichern, daß ich keinen einzigen Gedanken an
mich selbst hatte, der nicht zugleich auch sie mit
umfaßte. Sterben hieß bey mir,, sie verlaßen,
und die Furcht sie nicht wieder Zusehen, war
ein Dolchstich in mein Herz. Airs .einmahl
 
Annotationen