Drittes Buch. Viertes Kapitel. 175
stellten sich mu- alle die Schrecken, alle die Angst
vor, die meine Emilie meinetwegen empfinden
würde, wenn sie von diesem Sturme und von
meinem Schicksale Nachricht bekäme, und diese
Vorstellung verursachte mir einen so unerträg-
lichen Schmerz, daß ich meinen Entschluß be-
reuete, und wünschte — selbst wünschte
ihrem Rache gefolgt und die Liebe und eine
Hütte allem blendenden Reitze der Ehre vorge-
Zogen zu haben.
Indern ich mich mit diesen peinlichen Ge-
danken quälte und mich für gewiß verlohren an-
sah, trat der Kapitain in die Kajüte, und ver-
sicherte uns mit ruhiger Miene und Stimme,
daß die Gefahr nunmehr vorüber, und wir an
der westlichen Seile der Felsen vorbey waren.
Ließ war uns allen eine entzückende Nachricht,
und mein Kapitain, der eine Zeitlang auf dm
Knien gelegen hatte, sprang auf einmahl auf
und bezeigte seine Freude mit einem kräftigen
Fluche.
Einer, der die See nicht gewohnt'gewesen
wäre, würde das Vergnügen nicht haben be-
greifen können, welches sich nunmehr auf dem
Gesichte des Schiffskavitains und aller andern,
die am Bord waren, äußerte; denn noch wüthete
der Sturm fürchterlich, nnd^das Tageslicht,
welches jetzt wieder erschien, enthüllte uns An-
blicke, welche S-eleu erschüttern konnte, dir
eben keine Sclaven der Furcht sind. Aber so
stellten sich mu- alle die Schrecken, alle die Angst
vor, die meine Emilie meinetwegen empfinden
würde, wenn sie von diesem Sturme und von
meinem Schicksale Nachricht bekäme, und diese
Vorstellung verursachte mir einen so unerträg-
lichen Schmerz, daß ich meinen Entschluß be-
reuete, und wünschte — selbst wünschte
ihrem Rache gefolgt und die Liebe und eine
Hütte allem blendenden Reitze der Ehre vorge-
Zogen zu haben.
Indern ich mich mit diesen peinlichen Ge-
danken quälte und mich für gewiß verlohren an-
sah, trat der Kapitain in die Kajüte, und ver-
sicherte uns mit ruhiger Miene und Stimme,
daß die Gefahr nunmehr vorüber, und wir an
der westlichen Seile der Felsen vorbey waren.
Ließ war uns allen eine entzückende Nachricht,
und mein Kapitain, der eine Zeitlang auf dm
Knien gelegen hatte, sprang auf einmahl auf
und bezeigte seine Freude mit einem kräftigen
Fluche.
Einer, der die See nicht gewohnt'gewesen
wäre, würde das Vergnügen nicht haben be-
greifen können, welches sich nunmehr auf dem
Gesichte des Schiffskavitains und aller andern,
die am Bord waren, äußerte; denn noch wüthete
der Sturm fürchterlich, nnd^das Tageslicht,
welches jetzt wieder erschien, enthüllte uns An-
blicke, welche S-eleu erschüttern konnte, dir
eben keine Sclaven der Furcht sind. Aber so