Fünftes Duch. Sechstes Kapitel. 591
über mich erhalten zu haben. Feh glaube wirk-
lich, daß du dich vor keiner lebendigen Seels
furchest, und da ich weiß, daß du viele Ver-
bindlichkeiten gegen meinen Schwager hast, so
tadle ich dich desfallS gar nicht; denn nichts
ist der Würde eines braven Mannes anständiger
als Erkenntlichkeit. Da ich überdieß überzeugt
bin, daß mein Schwager den Verläumder an-
gehen kann >— ich sage, ich bin davon über-
zeugt; Gott verdamm mich, wo eine lebendige
Seele das Gegenteil behaupten kann, denn
außerdem machte ich meinen Bruder selbst Zum
Lügner; so soll er seinen Mann, von dem erS
hat, angeben, und wenn Sie sich dann selbst
Genugthuung verschaffen, lieber Sohn, so ha-
ben Sic sich mit aller Ehre ans der Affaire
gezogen. So bald mir mein Wundarzt erlaubt,
wieder auszugeheu, welches, wie ich hoffe,
in wenig Lagen geschehen wird, so will ich
meinen Bruder auf ein Koffeehaus mitbrmgen,
und da kommen Sie denn auch hin, und ich
will meine Ehre und meine ganze Würde zum
Pfände setzen, wo ich Sie nicht wieder mit
einander anssöhue.
Diese Versicherung des Obersten machte
unserm Booth außerordentlich viel Freude; denn
niemand konnte wohl seinen Freund starker lie-
ben , als er den Obersten liebte, und was die
Genugthuung betraf, die er an dem Urheber
der Vcrlanmdung, wodurch sein Freund so
über mich erhalten zu haben. Feh glaube wirk-
lich, daß du dich vor keiner lebendigen Seels
furchest, und da ich weiß, daß du viele Ver-
bindlichkeiten gegen meinen Schwager hast, so
tadle ich dich desfallS gar nicht; denn nichts
ist der Würde eines braven Mannes anständiger
als Erkenntlichkeit. Da ich überdieß überzeugt
bin, daß mein Schwager den Verläumder an-
gehen kann >— ich sage, ich bin davon über-
zeugt; Gott verdamm mich, wo eine lebendige
Seele das Gegenteil behaupten kann, denn
außerdem machte ich meinen Bruder selbst Zum
Lügner; so soll er seinen Mann, von dem erS
hat, angeben, und wenn Sie sich dann selbst
Genugthuung verschaffen, lieber Sohn, so ha-
ben Sic sich mit aller Ehre ans der Affaire
gezogen. So bald mir mein Wundarzt erlaubt,
wieder auszugeheu, welches, wie ich hoffe,
in wenig Lagen geschehen wird, so will ich
meinen Bruder auf ein Koffeehaus mitbrmgen,
und da kommen Sie denn auch hin, und ich
will meine Ehre und meine ganze Würde zum
Pfände setzen, wo ich Sie nicht wieder mit
einander anssöhue.
Diese Versicherung des Obersten machte
unserm Booth außerordentlich viel Freude; denn
niemand konnte wohl seinen Freund starker lie-
ben , als er den Obersten liebte, und was die
Genugthuung betraf, die er an dem Urheber
der Vcrlanmdung, wodurch sein Freund so