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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0047
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Siebentes Buch. Fünftes Kapitel. 41
Herr Bennet nach seinen Aeußerungen meinen
Verstand nicht gehörig würdige. Sie machte
mir viele Complimente über letztem, die aber
mit verschiedenen bittern Ausfallen auf meine
Gelehrsamkeit verbunden waren.
Ich hoffe, meine liebe Booth, daß Sie
mir so viel Klugheit Zutrauen, zu glauben,
daß ich nicht durch jene Aeußerung des Hrn.
Bennets beleidigt ward. Ich wußte die Ur-
sache davon leicht zu errathen, und seine
Feinheit freute mich nicht wenig, womit er
just den Weg, vielleicht den einzigen, zu
Wahlen wußte, wodurch er meine Tante
für seine Neigung gegen mich, von der
ich mich nun versichert hielt, geneigt ma-
chen konnte.
Meine Hoffnungen wurden bald noch
mehr als durch meine bloße Scharfsichtigkeit
unterstützt; denn er fand bald Gelegenheit,
mir seine Leidenschaft zu gestehen. Er that
dieß auf so eine nachdrückliche, zugleich aber
auch auf so eine edle Art, mit so viel Feuer
und Zärtlichkeit, daß seine Liebe gleich einem
Strom alles vor sich her niederriß, und
mich vermochte, fast schäm' ich mich, es Ih-
nen zu gestehen, die — die — kurz als rin
ehrliches und aufrichtiges Mädchen, die rei-
ne Wahrheit zu sagen.
Da wir nunmehro auf so einen guten
Fuß mit einander standen , so erzählte er mir
 
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