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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0050
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44 Siebentes Buch. Fünftes Kapitel,
meine Tante recht herzlich lustig machten, hat-
te sie uns unvermerkt beschlichen und unser
ganzes Gespräch mit angehört. Ich wünschte,
meine Liebe, daß Sie Latein verstünden, daß
ich Ihnen eine Stelle mittheilen könnte,
worinnen die Wuth einer Tiegerin, die ihre
Jungen verkehren hat, beschrieben wird.
Kein englischer Dichter hat, so viel ich mich
besinne, eine solche Schilderung geliefert,
und auch ich finde mich zu einer solchen Un-
ternehmung zu schwach. Sie stürzte mit offe-
nem Mund auf uns los, und nachdem sie den
ganzen Reichthum von Schimpfworten aus der
Sprache, die sie allein verstand, erschöpft und
auf Herrn Bennet ausgeschüttet hatte, jagte
sie uns beyde zur Thür hinaus, und sagte,
sie wollte mir meine Lumpen schon nachschi-
cken, aber ich sollte mich nie wieder unterste-
hen, einen Fuß über ihre Schwelle zu setzen.
Denken Sie sich unsere traurige Lage,
liebe Booth, in der wir jetzt waren. Das
kleine Vermachtniß von meinem Vater hatte
ich noch nicht erhalten, und Hr. Bennet besaß
nicht fünf Pfund in seinem ganzen Vermö-
gen.
Unter diesen Umstanden ward es dem
Manne, an dem ich mit unbeschreiblicher Lie-
be hing, nicht schwer, mich zu bereden, ei-
nem Vorschlag Gehör zu geben, wozu ihn
die Großmuth aufforderte, den er, wie er
 
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