122 Achtes Buch. Viertes Kapitel.
ich nur Zeit gehabt, mich zu besinnen, so
würde ich gewiß standhafter gewesen ftyn,
als ich wirklich war. In den heftigen Aus-
brüchen meiner Leidenschaft habe ich mich so-
gar mannigfaltiger Vergehungen schuldig ge-
macht. Zuerst gegen den göttlichen Willen,
ohne dessen Zulassung doch dem Menschen
nichts begegnen kaum Alsdann habe ich
einen Thcil der Last meines Kummers auf
Sie gewälzt, und auf diese Art die Gesetze
der Freundschaft und des Anstandes verletzt,
folglich mein erstes Vergehen, wenn es an-
ders möglich ist, noch vergrößert. Endlich
habe ich sogar wider den gesunden Menschen»-
verstand gehandelt. Statt mein Unglück feig
und ausgelassen zu bejammern, hatte ich alle
Kräfte, allen Muth zur Entfernung und Be-
kämpfung desselben, aufbieten sollen. In diesem
Lichte betrachtet erschrecke ich jetzt über mei-
ne eigne Thorhcit, und ich bin nun entschlos-
sen , meine Kinder Ihrer Sorge zu überlassen
und zu meinem Manne zu eilen. Ich kann
ihn trösten, ich kann ihm beystehen, ich kann
ihm sein Schicksal erleichtern. Ich fühle mich
jetzt zu jeder'Unternehmung stark genug.
Frau Atkinson gab ihrer Freundin in al-
len ihren Äußerungen, mit Ausnahme des-
sen, was sie selbst betraf und was sie sehr be-
scheiden von sich ablehnte, vollkommenen Bey-
fall, den Entschluß aber zu ihrem Mann zu
ich nur Zeit gehabt, mich zu besinnen, so
würde ich gewiß standhafter gewesen ftyn,
als ich wirklich war. In den heftigen Aus-
brüchen meiner Leidenschaft habe ich mich so-
gar mannigfaltiger Vergehungen schuldig ge-
macht. Zuerst gegen den göttlichen Willen,
ohne dessen Zulassung doch dem Menschen
nichts begegnen kaum Alsdann habe ich
einen Thcil der Last meines Kummers auf
Sie gewälzt, und auf diese Art die Gesetze
der Freundschaft und des Anstandes verletzt,
folglich mein erstes Vergehen, wenn es an-
ders möglich ist, noch vergrößert. Endlich
habe ich sogar wider den gesunden Menschen»-
verstand gehandelt. Statt mein Unglück feig
und ausgelassen zu bejammern, hatte ich alle
Kräfte, allen Muth zur Entfernung und Be-
kämpfung desselben, aufbieten sollen. In diesem
Lichte betrachtet erschrecke ich jetzt über mei-
ne eigne Thorhcit, und ich bin nun entschlos-
sen , meine Kinder Ihrer Sorge zu überlassen
und zu meinem Manne zu eilen. Ich kann
ihn trösten, ich kann ihm beystehen, ich kann
ihm sein Schicksal erleichtern. Ich fühle mich
jetzt zu jeder'Unternehmung stark genug.
Frau Atkinson gab ihrer Freundin in al-
len ihren Äußerungen, mit Ausnahme des-
sen, was sie selbst betraf und was sie sehr be-
scheiden von sich ablehnte, vollkommenen Bey-
fall, den Entschluß aber zu ihrem Mann zu