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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0166
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r6o Achtes Buch. Achtes Kapitel.
Der Oberste schien überwiese Nachricht
nicht so erfreut zu seyn als'Atkinfon erwar-
tete. Anstatt ihm auf feine Nachricht gera-
dezu zu antworten, fing er von ganz etwas
andern: an. Mich dünkt, lieber Sergeant,
sagte er, Herr Booth hat mir erzählt, daß
Sie der Milckbruder von feiner Frau sind.
Es ist wahrhaftig ein schönes Weib und es
ist ewig Schade, daß sie in diese traurige
Lage gekommen ist. Nichts ist so ungereimt,
als daß Subalternofficiere von der Armee heu-
rathen, wenn sie nicht ein großes Vermögen
mit bekommen. Was kann die Folge anders seyn,
als daß sie ihre Frau und Kinder unglück-
lich machen und sie an den Bettelstab bringen.
Sergeant. Ja das ist nun zu spat an
diese Dinge zu denken. Gewiß, diese Dame
hatte einen von den größten Männern im
ganzen Land bekommen können, denn sie ist
gewiß eine der besten und der schönsten Wei-
ber im ganzen Königreich. Wenn man ehr-
lich mit ihr umgegangen wäre, so hatte sie
auch noch dazu ein großes Vermögen bekom-
men. Wahrhaftig sie wäre des größten Für-
sten in der ganzen Welt wcrth und wenn ich's
selbst wäre, ich hätte mich glücklich geschätzt,
eine solche Frau zu haben. Aber der Lieute-
nant hat ihr nun gefallen, und wahrhaftig, es
kann keine Ehe glücklich seyn, wenn man sich
nicht einander liebt.
 
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