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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0205
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Neuntes Buch. Erstes Kapitel. 199
und ging, da er erfahren hatte, wo Booth
wohnte, hin, nm ihn zu besuchen. Es war
niemand anders als der Doctor selbst, der
jenen Abend in Booths Logis gekommen war,
welcher Vorfall, wie sich der Leser erinnern
wird, zu jenen seltsamen Muthmaßungen
Veranlassung gab.
Der Doctor sah bey dieser Gelegenheit
die kleine goldne Uhr, und die Spielsachen,
womit der Lord die Kinder beschenkt hatte,
wovon er nach den Antworten des einfältigen
unschuldigen Mädchens nicht anders glauben
konnte, als daß sie Emilie selbst erst kürzlich
gekauft habe.
Diese Nachricht stimmte vollkommen mit
der überein, die man ihm von Booths Aus-
schweifung schon auf dem Lande beygebracht
hatte. Er glaubte also wirklich, daß beyde
die eitelsten, unbesonnensten und verdorbensten
Menschen von der Welt geworden wären.
Es war zwar fast unglaublich, daß zwey
sonst so vernünftige Menschen so unbesonnen
seyn könnten! allein so unbegreiflich und un-
gereimt es auch war, so schien doch der Au-
genschein ganz-wider sie zu seyn.
Der Doctor ging ganz aufgebracht von
dieser vermeyntcn Entdeckung aus ihrer Woh-
nung weg, und war zum Unglück für Booth
diesen Abend bey einem Herrn vom Lande zu
Tische, von dem Booth ein Gut in Pacht
 
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