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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0275
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Neuntes Buch. Achtes Kapitel. 269
niglich verstanden werden. Der Ausleger,
dessen Sie erwähnen, sagt, so viel ich weiß,
die Liebe werde hier nicht in dem strengen Sinn
genommen, so daß sie das innere Wohlge-
fallen des Herzens andeute. Man kann sei-
nen Feind als Feind -Gottes hassen, und um
seiner Ehre willen gerechte Rache an ihm
nehmen; ja man kann auch um seiner selbst
willen mäßige Genugthuung von ihm fordern,
muß ihn aber dennoch lieben, wie es mit
diesen allen bestehen kann. — Das heißt mit
deutlicher« Worten: man muß sie lieben und
hassen, sie segnen und ihnen fluchen., ihnen
Gutes und Boses thun.
Der Alte. Schon, vortreflich. Sie
haben eine gute Art etwas lächerlich zu ma-
chen.
Der Sohn. Ich billige bey solchen
Sachen das lächerliche gar nicht.
D. Harrison. Und ich eben so wenig.
Ich will Ihnen daher meine Meynung ganz
ernsthaft sagen. Die beyden Verse zusammen
genommen enthalten ein ausdrückliches Ge-
bot mit den klarsten Worten und den deut-
lichsten Veyspiel von dem, was das höchste
Wesen selbst thut, erläutert. Und zuletzt
wird die Ausübung dieses Gebots sehr schön
durch die beygefügte Belohnung eingeschärft,
daß ihr Kinder seyd u. s. w. Kein Mensch, der
weiß, was lieben, segnen und Gutes thun
 
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