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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0317
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Zehntes Buch. Zweykes Kapitel, zu
Die Schäferin. Seinen Charakter ken-
ne ich eben nicht so genau; aber das weiß
ich, daß er hinter jedem schönen Frauenzim-
mer her ist, wo er nur kann und weiß, und
so machen sie cs alle.
Der Domino. Er ist also wohl nicht
verheuratbet?
Die Schäferin. Ja frcylich, und er
hat noch dazu aus Liebe geheurathet; aber
er hat schon langst ausgesiebt, und nun,
sagte er, ist seine Frau bloß ein schöner Ge-
genstand, seinen Groll au ihr auszulassen.—
Wenn der Mensch jemahls einen Funken von
Witz zeigt, so dünkt mich, ist cs bloß dann,
wenn er auf seine Frau loszieht, und zum
Glück ist bas sein Lieblingsgegcnstand. —
Ich kenne die Unglückliche nicht; aber wie er
von ihr spricht, so ist eS ein armseliges Ge-
schöpf.
Der Domino. Ich kenne sie sehr wohl,
und ich müßte auch sehr irren, wenn sie nicht
eben bey ihm wäre. Aber zum Henker, wo
ist Booth hingekommcn ?
In diesem Augenblick entstand nicht weit
von den beyden Damen ein großer Auflaus.
Es harten sich eine Menge junge Leute in
Bocksmasken, wie sie es nennen, versammelt,
und machten sich über einen Brief lustig, den
einer von ihnen in einem Zimmer gefunden
hatte.
 
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