zZ6 Zehntes Buch. Viertes Kapitel,
allein in seinem Betragen ist so manches, das
ihee Delikatesse beleidigt.
Booth. Sie setzen mich in Erstaunen,
Herr Docror! Meine Frau ein Mißfallen an
seinem Betragen finden! Hat der Oberste sie
jemahls beleidigt?
D. Harris. Ich sage nicht, daß er sie
Gemahls durch eine förmliche Erklärung belei-
digt habe. — Auch hat er nicht das Ge-
ringste gethan, was Sie nach den überspann-
testen Begriffen von Ehre rachen könnten oder
müßten; allein die Tugend einer Frau ist
außerordentlich zartlich.
Booth. Hat sieb denn meine Frau wirk-
lich über etwas ähnliches in Rücksicht des
Obersten beklagt?
D. Harris. Hören Sie, junger Mann,
ich will nicht haben, daß ein Zank oder
eine Rauferey daraus werden soll. Ich fin-
de, daß ich mich geirrt habe, und daher
dringe ich darauf, bey allen Rechten der
Freundschaft, daß Sie mir auf Ihre Ehre
versprechen, daß Sie sich deshalb mit dem
Obersten nicht Überwerfen wollen.
Booth. Das thue ich von ganzem Her-
zen; denn wenn ich Ihren Charakter nicht
kennte, so würde ich gewiß glauben, daß sie
nur mit mir scherzten. Ich glaube nicht, daß
Sie meine Frau falsch verstanden haben;
aber ich glaube, daß Sie den Obersten miß-
allein in seinem Betragen ist so manches, das
ihee Delikatesse beleidigt.
Booth. Sie setzen mich in Erstaunen,
Herr Docror! Meine Frau ein Mißfallen an
seinem Betragen finden! Hat der Oberste sie
jemahls beleidigt?
D. Harris. Ich sage nicht, daß er sie
Gemahls durch eine förmliche Erklärung belei-
digt habe. — Auch hat er nicht das Ge-
ringste gethan, was Sie nach den überspann-
testen Begriffen von Ehre rachen könnten oder
müßten; allein die Tugend einer Frau ist
außerordentlich zartlich.
Booth. Hat sieb denn meine Frau wirk-
lich über etwas ähnliches in Rücksicht des
Obersten beklagt?
D. Harris. Hören Sie, junger Mann,
ich will nicht haben, daß ein Zank oder
eine Rauferey daraus werden soll. Ich fin-
de, daß ich mich geirrt habe, und daher
dringe ich darauf, bey allen Rechten der
Freundschaft, daß Sie mir auf Ihre Ehre
versprechen, daß Sie sich deshalb mit dem
Obersten nicht Überwerfen wollen.
Booth. Das thue ich von ganzem Her-
zen; denn wenn ich Ihren Charakter nicht
kennte, so würde ich gewiß glauben, daß sie
nur mit mir scherzten. Ich glaube nicht, daß
Sie meine Frau falsch verstanden haben;
aber ich glaube, daß Sie den Obersten miß-