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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0363
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Zehntes Buch. Fünftes Kapitel. Z57
seine Hauptmahlzeit, und so war auch dieß
der Fall bey ihr. Sie brachten ihre Zeit da-
bcy allemahl sehr vergnügt und zufrieden zu/
ungeachtet ihre Mahlzeit gewöhnlich sehr fru-
gal war.
Es ward nunmehro dunkel, ihr Schöps-
ragout war fertig; aber es ließ sich kein
Booth sehen. Als sie eine ganze Stunde auf
ihn gewartet hatte, so gab sie die Hoffnung
auf, daß er zum Essen kommen würde. Sie
beunruhigte sich auch eben nicht über seine
Abwesenheit; denn sie wußte, daß er mit ehe-
sten mit einigen seiner alten Kriegskameraden
einen Abend in einem Weinhause zusammen zu
kommen versprochen hatte, und vermuthete
also, daß sie sich im Thiergarten getroffen
und diesen Abend mit einander in Gesellschaft
zugebracht hatten.
Um zehn Uhr setzte sie sich also allein zu
ihrem Abendessen hin; denn Frau Atkinson
war ausgegangen. Hier können wir eines
kleinen Umstands nicht unerwähnt lassen, so
geringfügig er auch einigen scheinen mag.
Als sie eine Zeit lang so allein da gesessen
und ihrer traurigen Lage nachgedacht hatte,
wurde ihr Geist ganz abgespannt, und sie
war einigemahl im Begriff, ihrem Mädchen
zu schellen, um sich eine halbe Bouteille blan-
ken Wein hohlen zu lassen; allein sie unter-
drückte ihren Appetit, um die kleine Summe
 
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