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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0430
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424 Eilftes Buch. ZweyteöKapitel.
oder ein hoher Grad von Tugend nöthig. Er
hat dabey keine große ß)robe von Selbstver-
leugnung zu geben. Er wird Macht, Ehre,
Reichthum und dieß vielleicht in einem hohern
Grade besitzen, als er je erhalten kann, wenn
er dem entgegengesetzten System folgt. Er
wird wert mehr von allem diesen und mit weit
mehr Sicherheit haben.
Der iord. Hören Sie, lieber Doctor,
lassen Sie mich eine einzige Frage an Sie thuu.
Glauben Sie wirklich, daß je ein Mensch aus
freyer Wahl ein Bösewicht war?
D- Harrison. Ich schäme mich in der
That, Mylord, mit ja darauf zu antworten,
und doch fürchte ich, würde mich die Erfah-
rung rechtfertigen. Die gemeine Meynung der
Welt kann vielleicht öfters jemand verleiten zu
glauben, daß gewisse Maaßregcln nothwendig
seyn, die es doch nicht sind. Oder die Wahr-
heit von allem ist vielleicht die: ein Mann
von ursprünglich guten Willen und Neigun-
gen, der sein Amt durch die Ungerechtigkeiten
seiner Vorfahrer schon verwildert und verdor-
ben findet, verzweifelt daran, es in feiner
Reinigkeit wieder herzustellen, und gicbt sich
alfo darüber zufrieden, so wie Augeas dieß
bey der Unreinigkeit seiner Stalle that, nicht
weil er diese Unreinlichkeit für besser hielt, oder
glaubte, daß sie bey einem Stalle nothwen-
 
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