Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]: Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) (Leipzig, 1798) [VD18 90589165]

Eilstes Buch. Drittes Kapitel. 4zz
Die Belagerung hatte noch nicht lange
gedauert, als der Gouverneur der Vestung
von allen Werken, die aufgeführt wurden,
gehörige Nachricht erhielt. Nachdem er den
Feind recognoscirt, und ungeachtet der Lord
einen falschen Namen angenommen, und sich
auch sonst unkenntlich gemacht, endlich ent-
deckt hatte, wer es sey; so berief er einen
Kriegsrath in seinem Innern. Kurz, ohne
Allegorie zu sprechen, er fing an, bey sich zu
überlegen, ob seine Frau nicht wirklich ein
schätzbareres Gut sey, als er bisher geglaubt
hatte. Mit einem Wort, da cs ihm wegen
ihrer Erbschaft fehlgeschlagen war, so hoffte
er nunmehr ihre Schönheit selbst in ein zins-
bares Kapital zu verwandeln.
Ohne diese Plane seiner Frau zu entdecken,
machte er bald mit seinem Nachbar, unter
dem Namen, den der Lord angenommen,
Bekanntschaft, und stellte sich». als wenn ihm
sein wahrer Stand und Name unbekannt sey.
Dabcy spielte Trent die Rolle des Einfälti-
gen , und da er sehr klug und gewand war,
so führte er sie sehr gut aus.
Der Lord fiel geradezu in dieses Netz»
Er glaubte durch die Einfalt des Mannes
mir der Frau bekannt worden zu seyn, und
ward so sterblich in sie verliebt, daß er ent-
schlossen war, sie zu besitzen, was es auch
immer kosten mochte.
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