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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0502
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496 ZwökftesBuch. Zweytes Kapitel.
Booth. Es sey fern von mir, meine
Theure, so zu denkenaber Du mußt der über-
triebenen Furcht eines strafbaren aber auch
reuevollen Verbrechers verzeihen. Ich kenne
gewiß die Größe Deiner Güte, aber ich kenne
auch die Größe meiner Schuld. —
Emilie. Ach! lieber Booth, ach! waö
ist denn das für ein Vergehen, das Du
meynst, und von dem Du mir gestern Abends
geschrieben hast! — Gewiß, da Du mir
cinmahl so viel sagst, willst Du mir gewiß
mehr, ja alles sagen. — Gieb mich keinem
Verdachte Preis, der vielleicht zehmuahl
schlimmer ist als die Wahrheit selbst.
Booth. Willst Du mich geduldig an-
hören? »
Emilie. Ja, das will ich gewiß; ja,
ich bin auf das ärgste gefaßt, und vielleicht
sind meine Besorgnisse zehnmahlschlimmer als
die Wahrheit selbst.
Booth fing also nach einer kurzen Ver-
teidigung an, ihr alles zu erzählen, was
zwischen ihm und der Miß Mathews von ih-
rer ersten Zusammenkunft in dem Gefängnisse
bis zu ihrer Trennung am vorigen Abend
vsrgefallen war. Da der Leser dieses alles
bereits weiß, so würde es äußerst langweilig
und unverzeihlich seyn, wenn ich ihm alles
wörtlich noch erzählen wollte. Er sagte ihr
dabey, daß er alles gethan und gelitten habe.
 
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