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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0505
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Zwölftes Buch. Zweykes Kapitel. 499

ret mit den feurigsten Umarmungen. Aber
auch sie crwicderte diese Liebe und Zärtlichkeit
auf das innigste, und Thranen der Liebe und
Freude drangen beyden stromweise aus den
Augen. Ihre Herzen waren fo in Cntzük-
Lung verlohren, daß sie öeyde auf einige Au»
genblicke ihrer traurigen Lage vergaßen.
Dieß war auch nur ein kurzer Traum
von einem Augenblicke. Es ftcl Emilien nur
Zu bald ein, baß zwar sie die Freyheit habe,
dieß Haus sobald als sie wollte, Zerlassen zrr
können, daß sie aber ihren geliebten Gatten
nicht mit sich nehmen dürfe. Diesen Gedanke
durchdrang ihre zarte Seele bis ins Innerste;
sie konnte es nicht über sich gewinnen, man-
chen schmerzlichen Ausruf über die Harte ih-
res Schicksals zu unterdrücken. Mein da
sie sah, was dieß für einen Eindruck auf
Booth machte, so erstrebte sie ihren Kummer,
und zwang sich, eine heitere Miene anzuneh-
men. Sie nahm allen Muth, den sie aus
sich schöpfen konnte, zusammen, und sing
selbst an wieder Hoffnung einer baldigen Be-
endigung ihrer Leiden zu äußern. Sie fragte
endlich ihren Mann, was sie für ihn thun
und an wen sie sich feiner Befreyung wegen
wenden sollte?
Du weißt, liebes Kind, sagte er, daß
der Docker heute in die Stadt kommen wird.
Ich kann bloß auf ihn die Hoffnung einer un-
 
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