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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Hrsg.]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 3/4) — Leipzig, 1798 [VD18 90589165]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34277#0541
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Zwölftes Buch. Fünftes Kapitel. 5z 5
war nichts geringeres als ein Meineyd, und
Bestechung zu einem Meineyd.
Dieser Herr Kollege war ein herzensgu-
ter Mann, der seinen eignen Berns nicht gcr--.
ne schänden wollte, und vielleicht auch dachte,
daß das Publikum im geringsten nicht darun-
ter litte, und daß es diesem ganz gleichgültig
seyn könne, ob A, der wirklich Recht hatte,
oder B, auf den Herr Murphy durch das
obgedachte Mittel solches übertragen hatte, mit
seiner Klage obsiegte. Alles, worauf er drang,
war dieß, daß er mit einem Menschen, der
sich einer solchen Handlung schuldig gemacht
hatte, nicht in einer Stadt oder Land leben
wollte. Er erklärte also Herrn Murphy,
daß die Sache unter zwey Bedingungen ein
Gcheimniß bleiben sollte; die eine war, daß er
unverzüglich diese Gegend verlassen, und die
jweyre, daß er ihn durch seine Dankbarkeit
überzeugen solle, daß er seine Freundschaft
verdiene, indem er ihm alle Sachen, die er
in dieser Gegend zu bedienen gehabt, über,
trüge.
Es ist die Bemerkung eines sehr klugen
Mannes, daß eine sehr gewöhnliche Uebung
der Klugheit darin bestehe, von zwey
Uebcln das kleinste zu wählen. Der Leser wird
also nickt zweifeln, daß Herr Murphy den
Vorschlag, den ihm sein gefälliger Herr Kol-
lege that, und die Bedingungen, unter denen
 
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