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BRÜSSEL UM 1500
BILDTEPPICH, Wolle, Seide und Goldfäden gewirkt. Ahasverus unter
einem Baldachin thronend empfängt Esther, die vor ihm kniet; er be-
rührt ihr Haupt mit dem Zepter. Hinter ihr zwei Schleppträgerinnen;
Mardochai und vier Gefolgsleute stehen über der Vordergrundgruppe.
Zu letzterer gehört noch ein Kavalier links vom König. Die Borte schmal,
mit Blütenverzierungen auf hellem Grund, in rechteckige Felder geteilt.
Abgeb. Zeitschr. d. Münchner Altert.-Vereins, N. F., IX, 5. 10; B. Kurth,
Gotische Bildteppiche, 1923, Abb. 81.
Höhe 280, Breite 183 cm Tafel XVII
36
WESTFLANDERN, TOURNAI
2. HÄLFTE 15. JAHRHUNDERT
BILDTEPPICH, Wolle gewirkt, eine Gerichtstagung darstellend. Der Ge-
richts- oder Landesherr sitzt vor dem Gartentor eines Herrenhauses, mit
rotem Hut, in Pelzschaube mit blau-weißem Granatapfelmuster, einen
Stab in der Rechten. Hinter ihm drei Gefolgsleute, einer mit Amtsstab
und der Impresa auf dem Ärmel: eine aus Wolken auf das Wort
PAIS herabdeutende Hand. Vor dem Gerichtsherrn eine Gruppe von vier
Landleuten, die ihm zuhören; weiter oben rechts ein zweiter Profos
mit Stab, derselben Impresa und einer Urkunde, der von erhöhtem Platz
zu einer Gruppe von acht Landleuten spricht. In den Gesichtern der
Hörer sind mißtrauische und widerstrebende Gefühle deutlich ausge-
drückt. Das Wort PAIS als Devise ist wohl als Friede zu deuten.
Vorbesitzer: Jules Fresart, Lüttich.
Abgeb. B. Kurth im Belvedere 1930.
Höhe ß70, Breite 396 cm Tafel XVIII—XX
BRÜSSEL UM 1500
BILDTEPPICH, Wolle, Seide und Goldfäden gewirkt. Ahasverus unter
einem Baldachin thronend empfängt Esther, die vor ihm kniet; er be-
rührt ihr Haupt mit dem Zepter. Hinter ihr zwei Schleppträgerinnen;
Mardochai und vier Gefolgsleute stehen über der Vordergrundgruppe.
Zu letzterer gehört noch ein Kavalier links vom König. Die Borte schmal,
mit Blütenverzierungen auf hellem Grund, in rechteckige Felder geteilt.
Abgeb. Zeitschr. d. Münchner Altert.-Vereins, N. F., IX, 5. 10; B. Kurth,
Gotische Bildteppiche, 1923, Abb. 81.
Höhe 280, Breite 183 cm Tafel XVII
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WESTFLANDERN, TOURNAI
2. HÄLFTE 15. JAHRHUNDERT
BILDTEPPICH, Wolle gewirkt, eine Gerichtstagung darstellend. Der Ge-
richts- oder Landesherr sitzt vor dem Gartentor eines Herrenhauses, mit
rotem Hut, in Pelzschaube mit blau-weißem Granatapfelmuster, einen
Stab in der Rechten. Hinter ihm drei Gefolgsleute, einer mit Amtsstab
und der Impresa auf dem Ärmel: eine aus Wolken auf das Wort
PAIS herabdeutende Hand. Vor dem Gerichtsherrn eine Gruppe von vier
Landleuten, die ihm zuhören; weiter oben rechts ein zweiter Profos
mit Stab, derselben Impresa und einer Urkunde, der von erhöhtem Platz
zu einer Gruppe von acht Landleuten spricht. In den Gesichtern der
Hörer sind mißtrauische und widerstrebende Gefühle deutlich ausge-
drückt. Das Wort PAIS als Devise ist wohl als Friede zu deuten.
Vorbesitzer: Jules Fresart, Lüttich.
Abgeb. B. Kurth im Belvedere 1930.
Höhe ß70, Breite 396 cm Tafel XVIII—XX