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Friedländer, Max J. [Editor]; Falke, Otto von [Editor]; Verlag Paul Cassirer <Berlin> [Editor]; Artaria und Compagnie <Wien> [Editor]; Auktionshaus für Altertümer Glückselig <Wien> [Editor]
Die Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien (Band 1,4): Italienische Skulpturen und Plastiken in Stein, Holz, Stucco / deutsche, niederländische, französische Skulpturen — Berlin, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.5644#0065
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i66

NIEDERLÄNDISCH, UM 1450-60

CRISPINUS UND CRISPINIANUS. RELIEF. Oben sieht man durch die zwei
Fenster eines Erkers in die Schusterwerkstatt; rechts schneidet Crispinus auf
einem Fensterbrett das Leder zu; eine Sohle, ein Pfriem, ein paar Schuhe mit
Leisten stehen dabei. Links sitzt Crispinianus, sein Gehilfe, das auf seinem Knie
befestigte Leder bearbeitend. Unten, vor einem Gelände andeutenden Grund,
rechts zwei Frauen und ein Mann mit hohem spitzen Hut, lebhaft zu dem
Heiligen aufblickend. Links ein kniender Stifter, dem sein Turban von der
linken Schulter herabhängt.

Mit dem flachbogig abschließenden Rahmen aus einem Stück. Hinten ein dünnes
Brett aufgenagelt. Alte Polychromie mit erneuerter, z.T. abfallenderVergoldung.
Angeblich aus Ypern stammend.
Leisching, Figurale Holzplastik I, Taf. 49.

Eichenholz. Höhe 6j, Breite 2$,$ cm. Tafel LXXXVI1I

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NORDFRANZÖSISCH, UM 1460-70

STIFTERPAAR MIT ZWEI HEILIGEN. Die Stifter vorn kniend, in Profil,
die Heiligen hinter ihnen, stehend, nach vorn gewendet. Links Antonius als
Abt, mit langem Bart, barhäuptig, in Kutte mit Skapulier und einem weiten
Mantel mit Kapuze. Er legt dem betenden Ritter die Hand aufs Haupt. Sein
Attribut, das Schwein, zu seinen Füßen. Der Ritter trägt über der Rüstung
einen an den Seiten geschlitzten Überwurf mit kurzen Ärmeln, darüber Hals-
kette, am Gürtel ein Schwert. Rechts ein Bischof, die Rechte segnend erhoben,
die Linke an der Haube der knienden Dame. Sie trägt ein modisches Gewand
mit langen, die Hände fast ganz bedeckenden Ärmeln und eine kegelförmige
Haube mit lang herabfallendem Tuchend. Am linken Arm ein Buchbeutel.
Rückseite glatt. Unterer Rand bestoßen. Dem Antonius fehlt die rechte Hand,
der Stab ist z. T. erhalten. Das Schwert des Ritters unten abgebrochen. Bei
dem Bischof fehlt der linke Daumen und Teile der Finger der rechten Hand.
 
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