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Friedländer, Max J. [Editor]; Falke, Otto von [Editor]; Verlag Paul Cassirer <Berlin> [Editor]; Artaria und Compagnie <Wien> [Editor]; Auktionshaus für Altertümer Glückselig <Wien> [Editor]
Die Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien (Band 1,4): Italienische Skulpturen und Plastiken in Stein, Holz, Stucco / deutsche, niederländische, französische Skulpturen — Berlin, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.5644#0139
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tel eingehüllt ist. Beide tragen breite Schuhe. Charakteristische lange Parallel-
falten an den Gewändern. Auch der Grund mit parallelen Strichlagen belebt.
Eine schwarze Lasurfarbe großenteils weggewischt. Rechter Daumen des Kö-
nigs ergänzt, kleiner Finger abgebrochen.

Von derselben Hand und wohl vom selben Zyklus das Relief »Salomo als
Götzenanbeter«, Höhe 37 cm, im Germanischen Museum, Nürnberg; vgl. Ka-
talog von Josephi, Nr. 382, S. 227. Von den vielen dort angeführten stilähn-
lichen Werken ist nur das Relief einer Empfangsszene im Nationalmuseum
München zugehörig; Katalog vi (1896), Nr. 1276. Abb. bei Gröber, Schwä-
bische Skulptur der Spätgotik, Abb. 76. Demmler, Zeitschrift »Die Kunst«,
München, März 1922, S. 197 f. Derselbe in »Amtliche Berichte aus den
K. Museen« Berlin xxxvn (1916), S. 123f.
Aus der Sammlung des Freiherrn von Holzschuher, Augsburg.

Lindenholz. Höhe ß8, Breite jO,$ cm (ohne den neueren Rahmen). Tafel CX

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AUGSBURG, UM 1520

HEILIGE MARGARETA, THRONEND. Die Heilige sitzt auf einem Thron-
sessel, der oben von einer Lünette mit Muschelornament und Zahnschnittfries
bekrönt wird; Rück- und Seitenlehnen mit Pilastern geziert, die ersteren sind
durch Gesims verbunden, die letzteren tragen einen Aufsatz, der das bekrö-
nende Profil wiederholt. Die unten vortretende Stufe zeigt am vorderen Rand
ein Fransenornament. Die Figur in reicher Renaissancetracht: auf dem Haupt
ein Kranz, um den Hals eine doppelte Perlenkette, das lockige Haar fällt offen
herab. Das Gewand zeigt tiefen Ausschnitt mit breiten Borden und Verschnü-
rung, geschlitzte und gepuffte Ärmel. Die reichen Stoffmassen des Rockes,
der über die Knie fällt und am Boden sich ausbreitet, zeigen am Rand paral-
lele Falten, in der Mitte auch »Nester« nach Art der spätesten Gotik. Der
Blick ist gesenkt auf das Buch, das auf dem linken Unterarm liegt; die linke
Hand faßt ein Band, das an der Halskette des Drachen befestigt ist.
Rückseite ausgehöhlt. Unterer Rand beschädigt; vom Rand der Lünette feh-
len zwei kleine Stücke. Die rechte Hand mit dem Palmzweig modern ergänzt.
 
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