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Friedländer, Max J. [Editor]; Falke, Otto von [Editor]; Verlag Paul Cassirer <Berlin> [Editor]; Artaria und Compagnie <Wien> [Editor]; Auktionshaus für Altertümer Glückselig <Wien> [Editor]
Die Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien (Band 1,5): Kästchen und Schachteln des 14. - 16. Jahrhunderts, Kästchen aus Metall, Glocken, Mörser, Bronzegerät des Mittelalters, Bronzeplatten von Epitaphien, Wappen und Totenschilder — Berlin, 1930

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.5645#0107
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4og

INNSBRUCK oder SALZBURG VON 1555

MÖRSER, zylindrisch. An der Mündung und am Fuße schwach ausladende
Profile. Auf dem Mantel Wappen mit einem aufspringenden Steinbock, Stech-
helm, und darüber die Halbfigur eines bekleideten, bärtigen Mannes, der eine
Streitaxt über sich schwingt. Unten die Inschrift: PETER • HACKHSTAINER • K • I •
1555. Die Henkel als Delphine gebildet.

Verwandt mit den Arbeiten der Familie der Enndorfer in Innsbruck. Tischler
und Holzschnitzer aus der Familie der Hacksteiner sind in Salzburg im 18. Jahrh.
nachweisbar (vgl. Österreichische Kunsttopographie Bd. x, 1 g 13, S. 444 u. 563).

Dunkelbraune Naturpalina. Höhe 21, Durchrn. l5j cm. Tafel CLVI

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SÜDDEUTSCH VON 1555

MÖRSER, zylindrisch, die Mündung leicht ausladend. Auf der Mantelfläche
oben: Cartouchenornamente mit figuralem und vegetativem Dekor. In der
Mitte der einen Seite eine Glocke (Gießerzeichen?), flankiert von den Initia-
len CD; auf der gegenüberliegenden Seite die Jahreszahl MDLV. Oberhalb des
Fußes aneinander gereihte Reliefs: Marcus Curtius, Allegorie der Gefräßigkeit,
Apollo (?) als Niobidentöter mit Bogen und Pfeil, Allegorie der Justitia, Reiter
im Kampfe mit einem Fußsoldaten, Allegorie der Gefräßigkeit, Reiter, die
Muse Erato, darüber ein Feston (darin zwei verschlungene Hände?) mit den
verschlungenen Initialen w und M, Marcus Curtius, Allegorie der Justitia. Zwei
Henkel in Form von Delphinen.

Abgebildet und besprochen bei E.W. Braun, Die deutschen Plaketten der
Sammlung Walcher von Molthein,Wien 1918, Nr. 50.—Für die meisten Reliefs
der unteren Reihe haben Plaketten als Vorlage gedient: Marcus Curtius wahr-
scheinlich nach einer italienischen Plakette; Allegorie der Gefräßigkeit nach
einer Plakette von Peter Flötner (Bange, Nr. 5574), zu der Folge der sieben
Todsünden gehörig; Allegorie der Justitia nach einer Plakette von Peter Flöt-
ner (Bange, Nr. 5664), zu der Folge der sieben (stehenden) Tugenden gehörig;
Reiter im Kampf mit dem Fußsoldaten, freie Wiederholung eines der Entwürfe
 
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