BESCHREIBUNG DER TAFELN
214. Der heilige Blasius im Bischofsmantel mit den Hecheln, den Zeichen seines Komische
Federzeichnung in Bister.
Hoch 24,7 cm, breit 75,2 ein.
11 'asserzeichen: Krone.
Florenz, Sammlung Home.
Der Stil dieser Federzeichnung hat etwas von der Leere, die Raphaels Gestalten in der
Ubergangszeit gelegentlich eigen sind. Man wünschte wohl, sie mit bestimmten Gründen
aus der Unzulänglichkeit von Mitarbeitern erklären zu dürfen. Die Größe der Formen
rundet sich nicht mühelos. Man wird diese Figur am ehesten mit manchen Figuren der
Disputa, wie dem Mann an der Balustrade rechts, vergleichen können. In der Handschrift
steht das Blatt den Studien zum Parnaß am nächsten.
Den hl. Blasius mag Raphael für irgendein Bild am Palazzo di S. Biagio entworfen haben,
den Bramante für Julius II. in der neuen, nach dem Papst benannten Straße als Justiz-
gebäude zu errichten anfing.
215. Die Verkündigung.
Feder über StiftvorZeichnung.
Hoch _/i>,5 cm, breit 27,4 cm.
Stockholm, Museum Nr. igi. Aus den Sammlungen Antaldi, Cro^at.
Literatur: Nicht für Fischet Passavant II, 4%b; Kuland, 8.34,1; Meder, Hand^eichnungen Alter
Meister, Nr. 1054. ...
Die Zeichnung mag mit den letzten großen Kompositionsversuchen vom Fnde der
Wanderjahre zusammenfallen; sie steht der Madonna für Alfani am nächsten (Teil [II,
Nr. [6j); der Typus der Jungfrau und ihre Haltung berühren sich mit der Fides in der
Predelle zur Grablegung. Die merkwürdige architektonische Anlage erinnert an Alber-
tinellis Verkündigung vom Jahre 1310 — aber es ist nicht zu übersehen, daß die große und
anspruchsvolle Komposition geistig nicht voll erfüllt ist und verlegen wirkt. Ihre Archi-
tektur wäre vielleicht malerisch bewältigt, aber läßt den Zusammenhang der Teile ver-
missen. Im Engel Gabriel wiederholt sich fast genau ein Motiv Peruginos, etwa wie in
Montefalco, was darüber hinausgeht, das erhobene Profil und ebenso die Enge) zu Seiten
Gottvaters, mutet seltsam klassizistisch an. Auch der Handschrift mit den langen Taillen
fehlt die Ausdrucksfülle gerade dieser Zeit. Wenn irgendwo, so wäre bei dieser Zeichnung
an einen geschickten, aber unselbständigen Ateliergenossen zu denken. Das römische
Stand- und Gewandmotiv der Jungfrau weist schon auf die Pallasstatue, die in dem
Stich des Hieronymus Cock nach Heemskerks Zeichnung vom Palazzo della Valle sicht-
Martyriums.
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214. Der heilige Blasius im Bischofsmantel mit den Hecheln, den Zeichen seines Komische
Federzeichnung in Bister.
Hoch 24,7 cm, breit 75,2 ein.
11 'asserzeichen: Krone.
Florenz, Sammlung Home.
Der Stil dieser Federzeichnung hat etwas von der Leere, die Raphaels Gestalten in der
Ubergangszeit gelegentlich eigen sind. Man wünschte wohl, sie mit bestimmten Gründen
aus der Unzulänglichkeit von Mitarbeitern erklären zu dürfen. Die Größe der Formen
rundet sich nicht mühelos. Man wird diese Figur am ehesten mit manchen Figuren der
Disputa, wie dem Mann an der Balustrade rechts, vergleichen können. In der Handschrift
steht das Blatt den Studien zum Parnaß am nächsten.
Den hl. Blasius mag Raphael für irgendein Bild am Palazzo di S. Biagio entworfen haben,
den Bramante für Julius II. in der neuen, nach dem Papst benannten Straße als Justiz-
gebäude zu errichten anfing.
215. Die Verkündigung.
Feder über StiftvorZeichnung.
Hoch _/i>,5 cm, breit 27,4 cm.
Stockholm, Museum Nr. igi. Aus den Sammlungen Antaldi, Cro^at.
Literatur: Nicht für Fischet Passavant II, 4%b; Kuland, 8.34,1; Meder, Hand^eichnungen Alter
Meister, Nr. 1054. ...
Die Zeichnung mag mit den letzten großen Kompositionsversuchen vom Fnde der
Wanderjahre zusammenfallen; sie steht der Madonna für Alfani am nächsten (Teil [II,
Nr. [6j); der Typus der Jungfrau und ihre Haltung berühren sich mit der Fides in der
Predelle zur Grablegung. Die merkwürdige architektonische Anlage erinnert an Alber-
tinellis Verkündigung vom Jahre 1310 — aber es ist nicht zu übersehen, daß die große und
anspruchsvolle Komposition geistig nicht voll erfüllt ist und verlegen wirkt. Ihre Archi-
tektur wäre vielleicht malerisch bewältigt, aber läßt den Zusammenhang der Teile ver-
missen. Im Engel Gabriel wiederholt sich fast genau ein Motiv Peruginos, etwa wie in
Montefalco, was darüber hinausgeht, das erhobene Profil und ebenso die Enge) zu Seiten
Gottvaters, mutet seltsam klassizistisch an. Auch der Handschrift mit den langen Taillen
fehlt die Ausdrucksfülle gerade dieser Zeit. Wenn irgendwo, so wäre bei dieser Zeichnung
an einen geschickten, aber unselbständigen Ateliergenossen zu denken. Das römische
Stand- und Gewandmotiv der Jungfrau weist schon auf die Pallasstatue, die in dem
Stich des Hieronymus Cock nach Heemskerks Zeichnung vom Palazzo della Valle sicht-
Martyriums.
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