Kap. XXVI. des heillZen Matthäus- 75
ihm ein Ohr ab.
52. Da sprach Jesus zu ihm: Thu
dein Schwerdt an seinen Ort; denn
wer das Schwerdl nimmt, der soll
durch das Schwerdt umkommeu. r)
z z. Oder meynft du, daß ich nicht
meinen Vater bitten könnte, und er
würde mir mehr dann zwölf Legio-
nen 8) Engel schicken?
54. Wie würden aber die Schriften
erfüllet werden (Oie Oa sagen), daß
es also geschehen (daß ich leiven und
sierben) müsse?
55. Damals sprach Jesus zu den
Schaaren: Ihr seyd ausgegangen,
gleichwie zu einem Mörder, mit
Schwerdtern und mir Stangen, mich
gefangen zu nehmen; bin ich doch
täglich bcy euch gesessen, und habe
im Tempel gelehret, und ihr habt
mich nicht ergriffen.
56. Aber dies ist alles geschehen,
t) auf daß die Schriften der Prophe-
ten erfüllet werden. Da verließen
ihn alle Jünger, und flohen.
Z7. Diejenigen aber, die Jesum
ergriffen hatten, führten ihn zu dem
Hohenpriester Caiphas, wohin die
Echriftgelehrten und Aeltesten sich
versammelt hatten.
58. Petrus aber folgte ihm von
° K
r) Stecke dein Schwerdt in die Scheide.
Wer Menschenblut vergießt/ wie eg im
r. Buch Mos. K. 9- v. 6. heißt; dessen
Blut soll vergossen werden. Zwar ist
es erlaubt/ sich gegen den angreifenden
Theil zu vertheidigen. Aber das/ was
Petrus hier that/ verdiente den Namen
einer Verteidigung nicht. Denn was
konnte er/ was konnten die übrigen Jün-
ger wider eine so große und bewaffnete
Menge ausrichten; Die Soldaten wären
dadurch nur "gereiht worden / Jesum
zrausamer zu miöhandelm Ueberdies
hätte PetruS/ ehe er das Schwerdt ge-
zogen/ Jesum frage* / und seine Antwort
erwarten sollen.
s) Legion ist eine Anzahl Krilgsleutr/ die
ferne bis in des Hohenpriesters Hof
nach; und er gieng hinein, und setzte
sich zu den Knechten, um zu sehen,
was für einen Ausgang alle diese
Dinge gewinnen würden.
59. Die Hohenpriester aber unl>
Aeltesten, und derganzeRach suchten
falsche Zeugnisse wider Jesum, auf
daß sie ihn zum Tode bringen möchten;
6v. Und sie fanden keines, wie-
wohl viele falsche Zeugen hervor tra-
ten. Zuletzt aber kamen zween falsche
Zeugen,
üi. Und sprachen: Dieser hat ge^
sagt: Ich kann den Tempel Gottes
abbrechen, und denselben in dreyen
Tagen wieder aufbauen, u)
62. Und der Hohepriester stand
auf, und sprach zu ihm: Antwortest
du nichts zu diesen Dingen, die diese
wider dich zeugen?
6z. Jesus aber schwieg stille, x)
Und der Hohepriester sprach zu ihm:
Ich beschwöre dich bey dem lebendigen
Gott, daß du uns sagest, ob du
Christus (Oer Meßias), der Sohn
Gottes seyst?
64. Jesus sprach zu ihm: Du hast
es gesagt (Icl? bins). Doch sage ich
euch: Von nun an werdet ihr des
Menschen Sohn zur Rechten der
2
sich zu Christi Zeiten über fünf bis sechs
Tausend belief.
r) Man kann auch Übersegen: Das alles
geschieht. Und dann sind dieses Worte
Christi/ und nicht des Evangelisten.
u) Dies war eine Verdrehung der Worte
Christi. Johann K. r. v. -.i.
x) Wozu war eine Antwort nöthig / danach
Marei K. 14- v. 5-. die Priester selbst
dieses Zeugniß nicht für zulänglich hiel-
ten/ ihn zum Tode zu verdammen? Denn
wenn er auch den Tempel zu Jerusalem
gemeynt hatte / so hätte man ihn allen-
falls/wenn nämlich der Erfolg ausges
blieben wäre / einer lügenhaften Prakrep
beschuldigen mögen; aber den Tod hätte
<r dessen ungeachtet nicht verdient.
ihm ein Ohr ab.
52. Da sprach Jesus zu ihm: Thu
dein Schwerdt an seinen Ort; denn
wer das Schwerdl nimmt, der soll
durch das Schwerdt umkommeu. r)
z z. Oder meynft du, daß ich nicht
meinen Vater bitten könnte, und er
würde mir mehr dann zwölf Legio-
nen 8) Engel schicken?
54. Wie würden aber die Schriften
erfüllet werden (Oie Oa sagen), daß
es also geschehen (daß ich leiven und
sierben) müsse?
55. Damals sprach Jesus zu den
Schaaren: Ihr seyd ausgegangen,
gleichwie zu einem Mörder, mit
Schwerdtern und mir Stangen, mich
gefangen zu nehmen; bin ich doch
täglich bcy euch gesessen, und habe
im Tempel gelehret, und ihr habt
mich nicht ergriffen.
56. Aber dies ist alles geschehen,
t) auf daß die Schriften der Prophe-
ten erfüllet werden. Da verließen
ihn alle Jünger, und flohen.
Z7. Diejenigen aber, die Jesum
ergriffen hatten, führten ihn zu dem
Hohenpriester Caiphas, wohin die
Echriftgelehrten und Aeltesten sich
versammelt hatten.
58. Petrus aber folgte ihm von
° K
r) Stecke dein Schwerdt in die Scheide.
Wer Menschenblut vergießt/ wie eg im
r. Buch Mos. K. 9- v. 6. heißt; dessen
Blut soll vergossen werden. Zwar ist
es erlaubt/ sich gegen den angreifenden
Theil zu vertheidigen. Aber das/ was
Petrus hier that/ verdiente den Namen
einer Verteidigung nicht. Denn was
konnte er/ was konnten die übrigen Jün-
ger wider eine so große und bewaffnete
Menge ausrichten; Die Soldaten wären
dadurch nur "gereiht worden / Jesum
zrausamer zu miöhandelm Ueberdies
hätte PetruS/ ehe er das Schwerdt ge-
zogen/ Jesum frage* / und seine Antwort
erwarten sollen.
s) Legion ist eine Anzahl Krilgsleutr/ die
ferne bis in des Hohenpriesters Hof
nach; und er gieng hinein, und setzte
sich zu den Knechten, um zu sehen,
was für einen Ausgang alle diese
Dinge gewinnen würden.
59. Die Hohenpriester aber unl>
Aeltesten, und derganzeRach suchten
falsche Zeugnisse wider Jesum, auf
daß sie ihn zum Tode bringen möchten;
6v. Und sie fanden keines, wie-
wohl viele falsche Zeugen hervor tra-
ten. Zuletzt aber kamen zween falsche
Zeugen,
üi. Und sprachen: Dieser hat ge^
sagt: Ich kann den Tempel Gottes
abbrechen, und denselben in dreyen
Tagen wieder aufbauen, u)
62. Und der Hohepriester stand
auf, und sprach zu ihm: Antwortest
du nichts zu diesen Dingen, die diese
wider dich zeugen?
6z. Jesus aber schwieg stille, x)
Und der Hohepriester sprach zu ihm:
Ich beschwöre dich bey dem lebendigen
Gott, daß du uns sagest, ob du
Christus (Oer Meßias), der Sohn
Gottes seyst?
64. Jesus sprach zu ihm: Du hast
es gesagt (Icl? bins). Doch sage ich
euch: Von nun an werdet ihr des
Menschen Sohn zur Rechten der
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sich zu Christi Zeiten über fünf bis sechs
Tausend belief.
r) Man kann auch Übersegen: Das alles
geschieht. Und dann sind dieses Worte
Christi/ und nicht des Evangelisten.
u) Dies war eine Verdrehung der Worte
Christi. Johann K. r. v. -.i.
x) Wozu war eine Antwort nöthig / danach
Marei K. 14- v. 5-. die Priester selbst
dieses Zeugniß nicht für zulänglich hiel-
ten/ ihn zum Tode zu verdammen? Denn
wenn er auch den Tempel zu Jerusalem
gemeynt hatte / so hätte man ihn allen-
falls/wenn nämlich der Erfolg ausges
blieben wäre / einer lügenhaften Prakrep
beschuldigen mögen; aber den Tod hätte
<r dessen ungeachtet nicht verdient.