184. Komplette Maximilianische Turnierrüstung.
Blanker Harnisch, plastisch reich kanneliert in verwandter Technik und Dekoration wie No. 183. Renn-
helm mit geripptem Kamm, oberschlächtiges Visier mit zwei Sehschlitzen und fünf Luftlöchern. Halsberg
viermal geschoben. Zwei verstärkte Achselplatten, dreimal geschoben, Armzeug fünfmal geschoben. Stark
ausgebildete Turniermeusel mit besonderem Schutz der Ellenbogen. Kurze Handschuhe. Hand und zu-
sammenhängende Finger je fünfmal geschoben. Lanzenhaken aufzuklappen. Achtmal geschobene Beintaschen.
Diechlinge mit wulstigem Schnurdekor. Starke Kniebuckcl. An festen Beinröhren die besonders breiten
achtmal geschobenen Schuhe (Kuhmäuler). Vorbildliche Nürenberger Arbeit, zirka 1490 bis 1500.
Siehe die Abbildung Tafel IX. (Schwert No. 187 nicht zugehörend.) H. 186 cm.
185. Italienische Turnierrüstung.
Um 1550. Geschwärzt, mit goldtauschierten Renaissance-Zierbändern und mit blanken vergoldeten Nägeln.
Visierhelm mit zwei oberschlächtigen Visieren. Am Kinn des innern Visiers ein beweglicher Schieber mit
sechslöcherigem Luftgitter. Das äussere Visier schützt von der Stirne bis zur Nase, das innere von der Stirne
bis zum Kinn. Dieser doppelte Schutz findet sich sehr selten. (Auf der Abbildung Tafel X ist das äussere
Visier aufgeschlagen.) Riegel, Knöpfe und Stiften dienen dem Mechanismus der Visiere. — Der Helm-
kamm endet in vergoldeter Federhülse. Der Kragen ist dreimal geschoben und mit grünem Sammet ge-
füttert, der auch alles Lederzeug ziert. Halsberg und Brust einfach; Bauchreif einmal geschoben. Achselstück
fünfmal geschoben. Das dreimal geschobene Armzeug hat feine Turniermeusel. Elegante Stulphandschuhe,
viermal geschobene, gefingerte Hand (zwei kleine Fingerglieder fehlen). Auf der linken Brustseite vier-
eckiges Loch mit Druckfeder. Beintaschen achtmal, Diechlinge fünfmal geschoben. Flache Kniebuckel. An
glatten Beinschienen die sechsmal geschobenen Schuhe. Der bemerkenswert reiche Dekor dieser Rüstung
besteht aus Rankenbändern der Renaissance, Gold auf Eisen tauschiert; auf der Brust tauschierte Fabel-
wesen und Kriegstrophäen. Das Schmuckband begleitet ein aus dem Fond herausgetriebenes, graviertes
Halbkreisornament. Herkunft: Brescia. Vergleiche Abbildung Tafel X. (Das Schwert No. 186 nicht zuge-
hörend.) H. 180 cm.
186. Sch wert, mit nach unten gebogener Parierstange. Zweischneidig.
Siehe die Abbildung Tafel X. L. 115 cm.
187. Sch wert, mit gerader Parierstange. Griff mit Leder und Metallfaden umbunden. Meister-
stempel in der kurzen Blutrinne.
Siehe die Abbildung Tafel IX. L. 115 cm.
188. Degen, mit gerader Parierstange, die mit zwei ä jour gearbeiteten Knöpfen endet; das
gleiche Schmuckmotiv der Renaissance noch dreimal am Degenkorb. Griff aus Holz ge-
schnitzt (Diamantmuster) mit graviertem Eisenknauf. In der Blutrinne Gravur von Namen
und Datum: Jano Ernande 1526.
Siehe die Abbildung Tafel IX. L. 122,5 cm.
189. Schweizer Dolch, mit beidseitig geäzter und goldtauschierter Klinge. Griff aus Holz,
Knauf und Parierstange vergoldet und leicht gegeneinander gebogen. Die breite, flache
Klinge zeigt in geäzter, auf dem Grund vergoldeter Darstellung die Szene, wie Joab den
Amasa ersticht; links davon, nahe der Parierstange, zwei Krieger, rechts Landschaft mit
Haus und Bäumen, im Stil Wolf Hubers, zweizeiliger Text: «Joab ersticht Amasa 11 Reg
11». — Umseitig die Bibelstelle: «Und Jaob sprach zu Amasa» in vier Zeilen (Kap.
XX, 2. Buch Samuel). Renaissance-Ornament und Reichsadler. Auch hier der Fond
mit schöner Vergoldung. — Ein Schweizer Dolch aus der ersten Hälfte des
16. Jahrhunderts mit goldtauschierter, geäzter Klinge verdient, als sehr seltenes Stück,
die Beachtung der Sammler; dies umsomehr, als das Schweiz. Landesmuseum noch keinen,
in dieser Technik und Formensprache geschmückten, Schweizerdolch aufweist.
Siehe die Abbildung Tafel XII. L. 40,7 cm.
190. Tartsche. Hochoval, mit abgerundeten Ecken. Holzschild mit bemalter Leinwandfassung,
auf der Aussenseite grüngrauer Ton mit zwei Wappen: rot auf weiss, links Kreuz, rechts
zwei steigende Löwen und Schrägbalken. Innen Lederverkleidung und bewegliche Hand-
habe aus Leder. Schmiedeiserne Hacken und Ring. h. 108,5, B. 44 cm.
15
J
Blanker Harnisch, plastisch reich kanneliert in verwandter Technik und Dekoration wie No. 183. Renn-
helm mit geripptem Kamm, oberschlächtiges Visier mit zwei Sehschlitzen und fünf Luftlöchern. Halsberg
viermal geschoben. Zwei verstärkte Achselplatten, dreimal geschoben, Armzeug fünfmal geschoben. Stark
ausgebildete Turniermeusel mit besonderem Schutz der Ellenbogen. Kurze Handschuhe. Hand und zu-
sammenhängende Finger je fünfmal geschoben. Lanzenhaken aufzuklappen. Achtmal geschobene Beintaschen.
Diechlinge mit wulstigem Schnurdekor. Starke Kniebuckcl. An festen Beinröhren die besonders breiten
achtmal geschobenen Schuhe (Kuhmäuler). Vorbildliche Nürenberger Arbeit, zirka 1490 bis 1500.
Siehe die Abbildung Tafel IX. (Schwert No. 187 nicht zugehörend.) H. 186 cm.
185. Italienische Turnierrüstung.
Um 1550. Geschwärzt, mit goldtauschierten Renaissance-Zierbändern und mit blanken vergoldeten Nägeln.
Visierhelm mit zwei oberschlächtigen Visieren. Am Kinn des innern Visiers ein beweglicher Schieber mit
sechslöcherigem Luftgitter. Das äussere Visier schützt von der Stirne bis zur Nase, das innere von der Stirne
bis zum Kinn. Dieser doppelte Schutz findet sich sehr selten. (Auf der Abbildung Tafel X ist das äussere
Visier aufgeschlagen.) Riegel, Knöpfe und Stiften dienen dem Mechanismus der Visiere. — Der Helm-
kamm endet in vergoldeter Federhülse. Der Kragen ist dreimal geschoben und mit grünem Sammet ge-
füttert, der auch alles Lederzeug ziert. Halsberg und Brust einfach; Bauchreif einmal geschoben. Achselstück
fünfmal geschoben. Das dreimal geschobene Armzeug hat feine Turniermeusel. Elegante Stulphandschuhe,
viermal geschobene, gefingerte Hand (zwei kleine Fingerglieder fehlen). Auf der linken Brustseite vier-
eckiges Loch mit Druckfeder. Beintaschen achtmal, Diechlinge fünfmal geschoben. Flache Kniebuckel. An
glatten Beinschienen die sechsmal geschobenen Schuhe. Der bemerkenswert reiche Dekor dieser Rüstung
besteht aus Rankenbändern der Renaissance, Gold auf Eisen tauschiert; auf der Brust tauschierte Fabel-
wesen und Kriegstrophäen. Das Schmuckband begleitet ein aus dem Fond herausgetriebenes, graviertes
Halbkreisornament. Herkunft: Brescia. Vergleiche Abbildung Tafel X. (Das Schwert No. 186 nicht zuge-
hörend.) H. 180 cm.
186. Sch wert, mit nach unten gebogener Parierstange. Zweischneidig.
Siehe die Abbildung Tafel X. L. 115 cm.
187. Sch wert, mit gerader Parierstange. Griff mit Leder und Metallfaden umbunden. Meister-
stempel in der kurzen Blutrinne.
Siehe die Abbildung Tafel IX. L. 115 cm.
188. Degen, mit gerader Parierstange, die mit zwei ä jour gearbeiteten Knöpfen endet; das
gleiche Schmuckmotiv der Renaissance noch dreimal am Degenkorb. Griff aus Holz ge-
schnitzt (Diamantmuster) mit graviertem Eisenknauf. In der Blutrinne Gravur von Namen
und Datum: Jano Ernande 1526.
Siehe die Abbildung Tafel IX. L. 122,5 cm.
189. Schweizer Dolch, mit beidseitig geäzter und goldtauschierter Klinge. Griff aus Holz,
Knauf und Parierstange vergoldet und leicht gegeneinander gebogen. Die breite, flache
Klinge zeigt in geäzter, auf dem Grund vergoldeter Darstellung die Szene, wie Joab den
Amasa ersticht; links davon, nahe der Parierstange, zwei Krieger, rechts Landschaft mit
Haus und Bäumen, im Stil Wolf Hubers, zweizeiliger Text: «Joab ersticht Amasa 11 Reg
11». — Umseitig die Bibelstelle: «Und Jaob sprach zu Amasa» in vier Zeilen (Kap.
XX, 2. Buch Samuel). Renaissance-Ornament und Reichsadler. Auch hier der Fond
mit schöner Vergoldung. — Ein Schweizer Dolch aus der ersten Hälfte des
16. Jahrhunderts mit goldtauschierter, geäzter Klinge verdient, als sehr seltenes Stück,
die Beachtung der Sammler; dies umsomehr, als das Schweiz. Landesmuseum noch keinen,
in dieser Technik und Formensprache geschmückten, Schweizerdolch aufweist.
Siehe die Abbildung Tafel XII. L. 40,7 cm.
190. Tartsche. Hochoval, mit abgerundeten Ecken. Holzschild mit bemalter Leinwandfassung,
auf der Aussenseite grüngrauer Ton mit zwei Wappen: rot auf weiss, links Kreuz, rechts
zwei steigende Löwen und Schrägbalken. Innen Lederverkleidung und bewegliche Hand-
habe aus Leder. Schmiedeiserne Hacken und Ring. h. 108,5, B. 44 cm.
15
J