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Galerie Flechtheim; Gleichmann, Otto [Ill.]
Otto Gleichmann: vom 04. November bis 22. November 1919 — Düsseldorf: Galerie Alfred Flechtheim, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.70193#0023
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OTTO GLEICHMANN Pferde (Zeichnung-)
MITTEILUNGEN DER GALERIE FLECHTHEIM
Die Düsseldorfer Kunstakademie feiert am 1. November ihr hundert-
jährig-es Jubiläum. Um 1750 herum gründete der Maler und Aventurier Krähe
unter Anlehnung an die fabelhaften Sammlungen die „kurfürstliche Akademie“.
Die Sammlungen gingen nach München und die Akademie schlief ein. Als
die Rheinlande preußisch wurden und die Preußen ihre Kultur in die neuen
Provinzen verpflanzen wollten, da gründeten sie die alte Akademie aufs
neue. Obwohl Düsseldorf nach Verlust der Sammlungen nichts mehr mit
Kunst und Künstlern zu tun hatte, obwohl in Cöln die alte Maltradition
schlummerte, die von den Brüdern Boisseree gerade zu neuem Leben
erweckt wurde, wurde doch Düsseldorf als zukünftige Kunstmetropole des
rheinischen und westfälischen Westens ausersehen. Denn die Kunst in den
neuen Provinzen sollte eine königlich-preußische werden. Die Absicht gelang
vorzüglich. Zwar war Cornelius, der erste Akademiedirektor, ein Düsseldorfer,
doch lebte er mehr in München und in Pom, als in der Stadt, deren Akademie
er leitete. Dann kamen fast nur Ostdeutsche ans Ruder; zuerst Schadow.
Unter ihm wurden die Ostländer den Rheinländern derartig vorgezogen, daß
Alfred Rethel, Andreas Achenbach und viele andere Düsseldorf mit Frankfurt
und München vertauschten.* -- Der Münsterländer Ernst te Peerdt dichtete
„Bendemanps Akademie mancher Künstler sah sie nie“.
* Vergl. Schaarschmidt „Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst“,
Düsseldorf, Aug. Bagel 1902, Seite 106.

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