ALESSANDRO MAGNASCO
GENUA (1667—1749)
„Ein anderer Schüler Valerio Castello’s aber war Stefano
Magnasco, welcher nach beendeter Lehrzeit fünf Jahre in Rom
zubrachte, dann aber nach Genua zurückkehrte, hier eine Reihe
von Altartafeln schuf und jung starb. Als sein Sohn gilt
Alessandro Magnasco, Lissandrino genannt, dessen Lebenszeit
zwischen 1667 und 1749 angesetzt wird, ein Schüler des Mailänder
Abbiati, dessen pastose Breite er weiterbildete und geistvoll auf
die Spitze trieb. Als Landschafter ist er ein Nachahmer Salvator
Rosa’s, mit dessen Bildern die seinen manchmal verwechselt
werden. Er ist nur noch wilder, breiter, farbiger im Vortrag
und arbeitet noch kühner auf eine Massenwirkung hin, als
dieser. Seine beiden Darstellungen von „Nonnen im Chor“
und von „Kapuzinern im Refektorium“ in der Dresdner Galerie,
wirken allerdings nur wie Skizzen, aber sie sind geistvoll und
lebendig in ihrer Art und haben für den Geschmack der zweiten
Hälfte unseres Jahrhunderts auch nichts sonderlich befremdendes
mehr. Zwei Landschaften seiner Hand, von denen die eine mit
Eremiten, die andere mit einer Predigt Johannes des Täufers
staffiert ist, besitzen die Uffizien von Florenz; und diese beweisen,
was übrigens schon von den meisten Kennern ausgesprochen
worden ist, daß auch die beiden großen, Salvator Rosa
zugeschriebenen, erst 1873 erworbenen Landschaften der
Dresdner Galerie mit der Versuchung des hl. Antonius und
mit der Buße des hl. Hieronymus von keinem anderen als
von ihm herrühren. Es sind äußerst kühn hingestrichene,
aber auch äußerst effektvolle, weithin leuchtende Bilder.“
(Aus Karl Woermann „Geschichte der Malerei“,
111. Bd., S. 225, Leipzig, E. A. Seemann, 1888.)
GENUA (1667—1749)
„Ein anderer Schüler Valerio Castello’s aber war Stefano
Magnasco, welcher nach beendeter Lehrzeit fünf Jahre in Rom
zubrachte, dann aber nach Genua zurückkehrte, hier eine Reihe
von Altartafeln schuf und jung starb. Als sein Sohn gilt
Alessandro Magnasco, Lissandrino genannt, dessen Lebenszeit
zwischen 1667 und 1749 angesetzt wird, ein Schüler des Mailänder
Abbiati, dessen pastose Breite er weiterbildete und geistvoll auf
die Spitze trieb. Als Landschafter ist er ein Nachahmer Salvator
Rosa’s, mit dessen Bildern die seinen manchmal verwechselt
werden. Er ist nur noch wilder, breiter, farbiger im Vortrag
und arbeitet noch kühner auf eine Massenwirkung hin, als
dieser. Seine beiden Darstellungen von „Nonnen im Chor“
und von „Kapuzinern im Refektorium“ in der Dresdner Galerie,
wirken allerdings nur wie Skizzen, aber sie sind geistvoll und
lebendig in ihrer Art und haben für den Geschmack der zweiten
Hälfte unseres Jahrhunderts auch nichts sonderlich befremdendes
mehr. Zwei Landschaften seiner Hand, von denen die eine mit
Eremiten, die andere mit einer Predigt Johannes des Täufers
staffiert ist, besitzen die Uffizien von Florenz; und diese beweisen,
was übrigens schon von den meisten Kennern ausgesprochen
worden ist, daß auch die beiden großen, Salvator Rosa
zugeschriebenen, erst 1873 erworbenen Landschaften der
Dresdner Galerie mit der Versuchung des hl. Antonius und
mit der Buße des hl. Hieronymus von keinem anderen als
von ihm herrühren. Es sind äußerst kühn hingestrichene,
aber auch äußerst effektvolle, weithin leuchtende Bilder.“
(Aus Karl Woermann „Geschichte der Malerei“,
111. Bd., S. 225, Leipzig, E. A. Seemann, 1888.)