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Galerie Flechtheim
Elie Lascaux: Galerien Alfred Flechtheim : 1930 — Düsseldorf: Galerien Alfred Flechtheim, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.73606#0003
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Bi



LIE LASCAUX
VON ANDRE SALMON

Fines

1 ages verliefe der junge Picas-

so, Zeichner von Geblüt, seit seinem
sechzehnten Lebensjahr ohne jedes
Modell arbeitend (mit zwei oder drei
Ausnahmen), den Tisch seiner Freunde
in der kleinen Gastwirtschast Rue des

Trois Freres,

lief eilig nach Hause und

kränzte dort die Stirn des kleinen

blauen jungen, den
dem Gedächtnis

er tags zuvor aus
gemalt hatte, mit

Rosen1. In dieser Geste lag gewiß
Naivität (ebenso wie Naivität in der
sogenannten archaischen Periode bei Andre Derain lag). Nach dem
Zöllner Rousseau, nach der ruhigen Betrachtung seines Werkes und nach
dem Einzug dieses Werkes in den Louvre ist es sehr schwer, naiv zu

in. Das erklärt die Mißerfolge jener hartnäckigen Unterneh

sein.

mer, die

— ihrerseits nun in wirklicher Naivität — immer wieder Ausstellungen
von „Unbekannten" und „Sonntagsmalern" organisieren. Ich kenne
keine unnaiveren Geschöpfe als den Erdarbeiter Bombois, der der Favorit
von Prinzessinnen geworden ist, oder Boyer, den vormaligen Kartossel-

lu Fertre, zu Füßen von Sacre-Coeur2.

brater von der Place d

1 Das Bild hängt jetzt bei Herrn Paul von Mendelssohn-Bartholdy.

2 Oder

der Postbeamte a. D. Vivin und der ehemalige Speiserestaurantkellner

Maclet, das Zimmermädchen Seraphine. — In Deutschland haben wir den Holz-
fäller Dietrich.

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