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van Baien, Brouwer, D. Teniers d. J., Ad. van
Utrecht und der anderen Antwerpener Tier-, Stilleben-
und Blumenmaler. Dann aber schätzte man in Holland
die Bilder der grossen Vlamen aus der Rubensschule
um ihres dekorativen Wertes willen und zwar in um so
höherem Masse, je mehr die Aufhellung und Vergrösse-
rung der Wohnräume, namentlich auf den Landsitzen
fortschritt.
In den spanischen Niederlanden dagegen, wo die
Macht des Vorurteils, infolge der vom Klerus bestimm-
ten Richtung des öffentlichen wie häuslichen Lebens,
eine gerechte Würdigung holländischer Kunst verhinderte,
blieb man dem gegenüber, was die Vettern jenseits der
Scheide machten, kühl. Auch mag das Bedürfnis des
Vlamen nach lebhafteren Farben dazu beigetragen haben.
Diese kleine Skizze möge genügen, die Bedeutung
des niederländischen Aussenhandels mit Kunstwerken,
vorzüglich des Exports, zu charakterisieren.
6. Die Kunst-Händler.
Schon gelegentlich der Besprechung des Markthandels
(pag. 14 f.) hatte ich Gelegenheit festzustellen, dass der
Kunsthandel im 15. und 16. Jahrhundert hauptsächlich in
den Händen der Künstler lag. Wie vom Markt-Kunst-
handel gilt dies natürlich auch vom stehenden Kunst-
handel, und zwar für die südlichen Niederlande mit
ihrer älteren und breiter entwickelten Kunstübung in
höherem Grade als für die nördlichen. In diesem
Zusammenhang ist ein Prozess interessant, den der Vor-
van Baien, Brouwer, D. Teniers d. J., Ad. van
Utrecht und der anderen Antwerpener Tier-, Stilleben-
und Blumenmaler. Dann aber schätzte man in Holland
die Bilder der grossen Vlamen aus der Rubensschule
um ihres dekorativen Wertes willen und zwar in um so
höherem Masse, je mehr die Aufhellung und Vergrösse-
rung der Wohnräume, namentlich auf den Landsitzen
fortschritt.
In den spanischen Niederlanden dagegen, wo die
Macht des Vorurteils, infolge der vom Klerus bestimm-
ten Richtung des öffentlichen wie häuslichen Lebens,
eine gerechte Würdigung holländischer Kunst verhinderte,
blieb man dem gegenüber, was die Vettern jenseits der
Scheide machten, kühl. Auch mag das Bedürfnis des
Vlamen nach lebhafteren Farben dazu beigetragen haben.
Diese kleine Skizze möge genügen, die Bedeutung
des niederländischen Aussenhandels mit Kunstwerken,
vorzüglich des Exports, zu charakterisieren.
6. Die Kunst-Händler.
Schon gelegentlich der Besprechung des Markthandels
(pag. 14 f.) hatte ich Gelegenheit festzustellen, dass der
Kunsthandel im 15. und 16. Jahrhundert hauptsächlich in
den Händen der Künstler lag. Wie vom Markt-Kunst-
handel gilt dies natürlich auch vom stehenden Kunst-
handel, und zwar für die südlichen Niederlande mit
ihrer älteren und breiter entwickelten Kunstübung in
höherem Grade als für die nördlichen. In diesem
Zusammenhang ist ein Prozess interessant, den der Vor-