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von Gesprächen überhaupt.
ttrös Ja, ihr Götter! so vieler und großer Güter!
MLd. Was habe ich nicht für Geld gehabt?
Sard. Was hatte ich nicht für einen wollüstigen Pracht!
Men. Das ist recht! fo müßt ihrs machen: trauet nur
mir, ich werde euch allezeit das Sprüchwort zurufen: Reuch
in deinen eigenen Busen. Denn das muß man auf solche
Seufzer zur Antwort geben.
Da ich nun schlüßlich auf die Gespräche des Herrn
Fontenelle komme: so werde ich davon nicht viel Rüh-
mens machen. Es sind wohl schwerlich in den neuern
Zeiten sinnreichere Unterredungen ans Licht gestellet, als
eben diese. Meine Leser werden es auch selber leicht sehen,
wie schön er, wenigstens in den Gesprächen, von mehr als
einer Welt, alle Regeln guter Gespräche zu beobachten ge-
wußt. Die Todtengefpräche betreffend, so will ich die
Sittenlehre, die in etlichen derselben vorkömmt, ebenso
wenig, als alle Gedanken und Vernunftschlüffe billigen.
Jene ist viel zu schlüpfricht, und diese sind oftmals gar zu
seicht, als daß sie sich rechtfertigen ließen. Was indessen
bey aller ihrer übrigen Vollkommenheit, doch noch für
Fehler mit untergelausen, das hat er selbst, in dem an-
gehängten Urtheile plurons über dieselben, auf eine scharf-
sinnige und angenehme Art entdecket. Es ist ein seltsa-
mes Exempel, daß ein Scribent die Fehler seines eigenen
Buches, der Welt vor Augen leget. Allein da es in der
That Fehler sind, die Herr Fontenelle begangen hatte: so
haben wir mehr Ursache dem Herrn Verfasser dafür ver-
bunden zu seyn; als uns über ihn deswegen ^zch beklagen.
Hätte er nämlich dieselben nicht begangen: so hätten wir
auch die sinnreiche Beurtheilung derselben nicht zu lesen be-
kommen; welche den dritten Theil dieses Buches ausma-
chet , und fast noch anmuthigere Sachen in sich begreift,
als das vorhergehende.
von Gesprächen überhaupt.
ttrös Ja, ihr Götter! so vieler und großer Güter!
MLd. Was habe ich nicht für Geld gehabt?
Sard. Was hatte ich nicht für einen wollüstigen Pracht!
Men. Das ist recht! fo müßt ihrs machen: trauet nur
mir, ich werde euch allezeit das Sprüchwort zurufen: Reuch
in deinen eigenen Busen. Denn das muß man auf solche
Seufzer zur Antwort geben.
Da ich nun schlüßlich auf die Gespräche des Herrn
Fontenelle komme: so werde ich davon nicht viel Rüh-
mens machen. Es sind wohl schwerlich in den neuern
Zeiten sinnreichere Unterredungen ans Licht gestellet, als
eben diese. Meine Leser werden es auch selber leicht sehen,
wie schön er, wenigstens in den Gesprächen, von mehr als
einer Welt, alle Regeln guter Gespräche zu beobachten ge-
wußt. Die Todtengefpräche betreffend, so will ich die
Sittenlehre, die in etlichen derselben vorkömmt, ebenso
wenig, als alle Gedanken und Vernunftschlüffe billigen.
Jene ist viel zu schlüpfricht, und diese sind oftmals gar zu
seicht, als daß sie sich rechtfertigen ließen. Was indessen
bey aller ihrer übrigen Vollkommenheit, doch noch für
Fehler mit untergelausen, das hat er selbst, in dem an-
gehängten Urtheile plurons über dieselben, auf eine scharf-
sinnige und angenehme Art entdecket. Es ist ein seltsa-
mes Exempel, daß ein Scribent die Fehler seines eigenen
Buches, der Welt vor Augen leget. Allein da es in der
That Fehler sind, die Herr Fontenelle begangen hatte: so
haben wir mehr Ursache dem Herrn Verfasser dafür ver-
bunden zu seyn; als uns über ihn deswegen ^zch beklagen.
Hätte er nämlich dieselben nicht begangen: so hätten wir
auch die sinnreiche Beurtheilung derselben nicht zu lesen be-
kommen; welche den dritten Theil dieses Buches ausma-
chet , und fast noch anmuthigere Sachen in sich begreift,
als das vorhergehende.