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Fontenelle, Bernard Le Bovier; Gottsched, Johann Christoph
Herrn Bernhards von Fontenelle, der königl. pariser Akademie der Wissenschaften beständigen Secretärs, und der französ. Akademie daselbst Mitgliedes, Auserlesene Schriften: nämlich von mehr als einer Welt, Gespräche der Todten, und die Historie der heydnischen Orakel — Leipzig, 1766 [VD18 14344734]

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https://doi.org/10.11588/diglit.31779#0076
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HM Ich würde fast eben so viel Geist haben müssen, als
sie; wenn ich alles, was sie gesaget hat, mit eben der Art
wiederholen wollte, als sie es vorgebracht hat. Sie wer-
den hier nichts, als die Lebhaftigkeit Ihres Verstandes ft.
hen^, die Ihnen aber schon vorhin von derselben bekannt ist.
Was mich anlanget, so halte ich sie für gelehrt; weil es ihr
sehr leicht fallen würde, bald gelehrt zu werden. Was
fehlet ihr noch? Viel Bücher zu lesen? Das ist nicht nö.
thig. Viele haben dieß ihr lebenlang gethan, denen ich
doch den Namen der Gelehrten gern versagen wollte, wenn
ich nur dürfte.
Im übrigen werden Sie, mein Herr, mir sehr ver-
bunden ftyn müssen. Ich weis wohl, daß ich das Recht
hätte, ehe ich Ihnen unsre Unterredungen ausführlich vor-
stelle, das Schloß zu beschreiben, darinnen sie diesen
Herbst zubcingen will. Man hat wohl öfters bey gerin-
ger» Gelegenheiten Schlösser beschrieben: aber ich will Sie
Damit verschonen. Genug, daß Sie wissen, daß ich gar
keine Gesellschaft gefunden, als ich zu ihr kam: welches
mir auch sehr lieb war. Die zween ersten Tage gieng
nichrs merkwürdiges vor; sie verstrichen in Erzählung der
Neuigkeiten aus Paris, woher ich eben kam: aber endlich
folgten die Gespräche, die ich Ihnen mittheile. Ich will
sie Ihnen nach den Abenden eintheilen; weil wir uns in
Der That nur des Abends damit unterhielten.


Der
 
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