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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0163
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MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

1. MÄRZ 1929

Für das aus dem Architektur-Ausschuß zurück-
getretene Mitglied Baudirektor A b e I, K ö I n , wurde
durch schriftliche Rundfrage Otto Haesler,
Celle, gewählt.

Unter dem Titel „Persönliches und Sach-
liches" erscheint soeben im Verlag Hermann
Reckendorf G. m. b. H., Berlin W 35, ein Buch von
Professor F. H. Ehmcke, dem bekannten Vorkämpfer
und Erneuerer der modernen Schrift- und Buchkunst.
Es besteht aus gesammelten Aufsätzen und Arbei-
ten aus den letzten 25 Jahren des Ehmckeschen
Schaffens. Das Buch ist reich illustriert und ent-
hält auch mehrere Tafeln farbige Abbildungen.
Ehmcke zeigt sich hier nicht nur als Buchkünstler
und Grafiker, sondern läßt auch einen Einblick in
bisher noch weniger bekannte Gebiete seines künst-
lerischen Schaffens tun. Zeichnungen aus seinen
Skizzenbüchern, Bauten, Innenräume und kunstge-
werbliche Arbeiten sind hier veröffentlicht und zei-
gen den Zusammenhang seiner grafischen Arbeiten
mit der ganzen Zeitbewegung auf dem Gebiet der
gestaltenden Arbeit in den letzten 25 Jahren.

Von unseren Mitgliedern

Bei dem Wettbewerb um den Neubau des Gewerk-
schaftshauses in Bielefeld erhielt Alwin Haus,
Bielefeld, den 2., 3. und 4. Preis. Professor
RichardWoernle, Direktor der Kunstgewerbe-
schule, Bielefeld, erhielt einen 4. Preis. Es waren
34 Entwürfe eingegangen.

In dem unter fünf Leipziger Architekten ausge-
schriebenen engeren Wettbewerb für den Neubau
eines Verwaltungsgebäudes für die Spar- und Giro-
kasse der Stadt Nerchau, in Verbindung mit einem
eventuellen späteren Anbau für das Rathaus
wurde der ausgesetzte Preis Baurat a. D.
Dr.-Ing. Hugo Koch, Nerchau-Leipzig, zuerteilt
und der Stadt vom Preisgericht empfohlen, auf der
Grundlage des prämiierten Entwurfes ihre Bauab-
sicht zu verwirklichen.

Bei einem engeren Wettbewerb für den Umbau
des Gesellschaftshauses der Museumsgesellschaft
wurde auf Grund von Sachverständigengutachten
von der Bauherrschaft der Entwurf Dipl.-Ing. K.
Wägenbaur, Tübingen, gewählt und ihm die
Leitung der Ausführung übertragen.

Wettbewerbe

In dem Wettbewerb der Deutschen
R e i c h s b a h n - G e s e 11 s c h a f t für die
neuen Rheinbrücken bei Ludwigshafen-Mann-
heim, Speyer und Maxau wurden am 6. und 7. Fe-
bruar 1929 die Preise auf die für die Brücke
Speyer eingereichten Entwürfe verteilt. Das
Preisgericht für die Brücke bei Maxau tritt vor-
aussichtlich am 14. März 1929 zusammen. Nach
Abschluß der Arbeiten dieses Preisgerichts werden
zunächst die Entwürfe für die Brücke bei Maxau

und im Anschluß daran die Entwürfe für die Brücke
bei Speyer in Berlin öffentlich ausgestellt werden.

Schulen

Die Kölner Werkschulen. Über die Klas-
sen haben wir in Heft 9/1928 berichtet und lassen
noch einiges über die Fachklassen folgen: Durch
die Einrichtung von Fachabteilungen,
welche der mit den Kölner Werkschulen in enger
Verbindung stehenden Gewerbeförderungsanstalt
für die Rheinprovinz angegliedert sind, wird jedem
strebsamen Handwerker, der das Gesellenzeugnis
besitzt, die Möglichkeit geboten, sein handwerk-
liches Können zu steigern und zu verfeinern, beson-
ders auch Lücken auszufüllen, wenn die Lehre un-
zulänglich war. Ein zweijähriger Lehrgang führt von
den Anfängerarbeiten an durch alle Kenntnisse und
Übungen, die jeweils zu dem Handwerk gehören.
Je nach Bedürfnis können Teile des Lehrgangs
wiederholt oder auch übersprungen werden. Es wird
nach guten, auch durch ihre künstlerische Form
wertvollen Vorbildern gearbeitet; auch die dazu
gehörigen fachzeichnerischen Übungen werden
gepflegt und die Erlernung selten ausgeübter und
schwieriger handwerklicher Techniken wird ermög-
licht. Zunächst werden solche Fachabteilungen ein-
gerichtet für Dekorationsmaler und Anstreicher, für
Tischler, Schlosser, Buchbinder, für Metallbearbei-
tung, für das Buchgewerbe und Modegewerbe. An-
meldungen für das Sommertrimester (Beginn 8. April
1929) werden vom 20. März dieses Jahres ab in der
Geschäftsstelle Köln, Ubierring 40, entgegengenom-
men. Das Unterrichtsgeld beträgt 75 M. für das
Trimester.

Vorträge

Arbeitstagung „Jugend und Hei m". Die
Freusburg-Arbeitsgemeinschaft für Lebenserneue-
rung ruft zu einer Arbeitstagung auf mit dem Leitwort
„Jugend und Heim", die am 9. und 10. März auf der
Jugendburg Freusburg an der Sieg stattfinden wird.
Die Bedeutung des Heims für eine sinnhafte Lebens-
gestaltung ist in besonderem Maße der jungen Gene-
ration bewußt. Daher bewegt sie die Frage, was
von ihr aus geschehen kann, um den Raum so zu
gestalten, daß er dem Symbol und der inneren Hal-
tung der jungen Menschen entspricht. Es gibt schon
heute Gelegenheiten, diese Dinge zu erproben. Eine
der wichtigsten und bedeutendsten ist das Jugend-
herbergswerk. Darum hat es die Freusburg-Arbeits-
gemeinschaft für notwendig gehalten, über diese
Dinge eine Aussprache einzuleiten. Dabei sollen so-
wohl die in mancher Hinsicht überaus wichtigen Be-
ziehungen zwischen Heim und Lebenserneuerung
behandelt, als auch die Möglichkeiten erörtert wer-
den, in welchem Umfang die Jugendherbergen als
Gemeinschaftshäuser der jungen Generation durch
Form und Inhalt vom Wollen der Jugend künden und
Beispiel für weitere Kreise werden können. Auf
der Tagung werden unsere Mitglieder Walter
Schwagenscheidt, Architekt an den Staat-
 
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