DOI article:
Graeff, Werner: Zur Form der Automobile
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.13708#0432
Man gab sich nicht weiter mit den hier eingebürgerten
Kotflügeln eckiger Form ab, sondern verlieh ihnen die
breite und gehörige Wölbung, die man den Fremden
absah.
Man legte Schalt- und Bremshebel von außen nach buttere oder ob man um soviel mehr Arbeitslosen helfen
innen, die Lenkung von rechts nach links (wo sie hin- müsse), haben die überlebenden sich radikal auf die
gehört). Man nahm die Ersatzreifen vom rechten Tritt- fremden Erzeugungsmethoden umgestellt — und es geht
brett herunter (denn der Wagen hängt, der Straßen- ihnen leider trotzdem noch sehr traurig.
wölbung wegen, ohnedies zu stark nach rechts) — und be- Vor rund zwei Jahren also gab es einen vorläufigen
festigte sie am Chassisende. Man übernahm die Ballon- Abschluß des Konkurrenzkampfes. Wir haben gesehen,
reifen und die Stoßdämpfer und die Reifenschutzhüllen daß er auch auf die Form der einheimischen Auto-
und noch vieles andere. Von den Fabrikationsmethoden mobile den größten Einfluß hatte. Man hat von den
erst gar nicht zu reden. Amerikanern im großen ganzen gelernt, was von ihnen
ki i . • ■ , ,,. i ~ . i a zu lernen war. Aber man hat sich zu sehr daran ge-
Man hat jahrelang eigentlich nur Gutes von den Arne- ... . . ...... . . _
., , ii . iii i i i wohnt, sie nachzuahmen. Es ist wichtig zu wissen, dafi
nkanern gelernt. Man ging bald schon sehr, sehr weit ,. ,, _. . , ..... ,.
, . . . . . >,,.,, ,. die Amerikaner selbst zu der Zeit den Höhepunkt
in der Nachahmung der Vorbilder von Ubersee: die ... A , -,, , , . . . , , , , n
. ,. ..r. _..... _ , , , ihres Automobilbaus bereits hinter sich hatten und daß
Adlerwagen von 1929 zum Beispiel qlichen äußerlich fast , . , , „. . ,. j . ■ , . , c . • ■
... .... . ,. . ,, , auch in formaler Hinsicht dort eine sehr fatale tntwick-
ganz dem Nash übrigens war dieser gute Adler auch , . . . j. , . . . K, r ,
, 'un9 einsetzte, die ganz und gar nicht Nachahmung ver-
konstruktiv nach rem amerikanischen Prinzipien ent- d;enfe _ und inzwischen doch schon wieder weitgehend
worfen). Aber, daß Opel die ungewöhnliche Kühlerform nachgeahmt worden ist.
des Packard kopierte, war ja eigentlich nicht nötig. - $e|bst in Amerika gab es näm)ich Absatzschwierig-
Im übrigen sind diejenigen Fabriken, die seinerzeit am keifen, die seither stetig zugenommen haben. Bekannt-
lautesten vorgaben, ohne Angst in den Konkurrenzkampf lieh sah sich Ford gezwungen, von seiner jahrzehntealten
zu gehen, längst geschlossen, und abgesehen von einigen Konstruktion abzugehen und nach einer größeren Be-
Firmen, die von ihren Städten fortwährend durch Sub- triebspause eine neue Form herauszubringen — er nahm
ventionen gestützt werden (weil man findet, daß es eigentlich nur früher als andere die Gelegenheit wahr:
einerlei sei, ob man dort jährlich große Summen zu- zu verkaufen war zu dieser Zeit nämlich doch nicht viel.
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Kotflügeln eckiger Form ab, sondern verlieh ihnen die
breite und gehörige Wölbung, die man den Fremden
absah.
Man legte Schalt- und Bremshebel von außen nach buttere oder ob man um soviel mehr Arbeitslosen helfen
innen, die Lenkung von rechts nach links (wo sie hin- müsse), haben die überlebenden sich radikal auf die
gehört). Man nahm die Ersatzreifen vom rechten Tritt- fremden Erzeugungsmethoden umgestellt — und es geht
brett herunter (denn der Wagen hängt, der Straßen- ihnen leider trotzdem noch sehr traurig.
wölbung wegen, ohnedies zu stark nach rechts) — und be- Vor rund zwei Jahren also gab es einen vorläufigen
festigte sie am Chassisende. Man übernahm die Ballon- Abschluß des Konkurrenzkampfes. Wir haben gesehen,
reifen und die Stoßdämpfer und die Reifenschutzhüllen daß er auch auf die Form der einheimischen Auto-
und noch vieles andere. Von den Fabrikationsmethoden mobile den größten Einfluß hatte. Man hat von den
erst gar nicht zu reden. Amerikanern im großen ganzen gelernt, was von ihnen
ki i . • ■ , ,,. i ~ . i a zu lernen war. Aber man hat sich zu sehr daran ge-
Man hat jahrelang eigentlich nur Gutes von den Arne- ... . . ...... . . _
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nkanern gelernt. Man ging bald schon sehr, sehr weit ,. ,, _. . , ..... ,.
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in der Nachahmung der Vorbilder von Ubersee: die ... A , -,, , , . . . , , , , n
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Adlerwagen von 1929 zum Beispiel qlichen äußerlich fast , . , , „. . ,. j . ■ , . , c . • ■
... .... . ,. . ,, , auch in formaler Hinsicht dort eine sehr fatale tntwick-
ganz dem Nash übrigens war dieser gute Adler auch , . . . j. , . . . K, r ,
, 'un9 einsetzte, die ganz und gar nicht Nachahmung ver-
konstruktiv nach rem amerikanischen Prinzipien ent- d;enfe _ und inzwischen doch schon wieder weitgehend
worfen). Aber, daß Opel die ungewöhnliche Kühlerform nachgeahmt worden ist.
des Packard kopierte, war ja eigentlich nicht nötig. - $e|bst in Amerika gab es näm)ich Absatzschwierig-
Im übrigen sind diejenigen Fabriken, die seinerzeit am keifen, die seither stetig zugenommen haben. Bekannt-
lautesten vorgaben, ohne Angst in den Konkurrenzkampf lieh sah sich Ford gezwungen, von seiner jahrzehntealten
zu gehen, längst geschlossen, und abgesehen von einigen Konstruktion abzugehen und nach einer größeren Be-
Firmen, die von ihren Städten fortwährend durch Sub- triebspause eine neue Form herauszubringen — er nahm
ventionen gestützt werden (weil man findet, daß es eigentlich nur früher als andere die Gelegenheit wahr:
einerlei sei, ob man dort jährlich große Summen zu- zu verkaufen war zu dieser Zeit nämlich doch nicht viel.
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