Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Galerie Günther Franke (München)
Werner Scholz: April 1947 — München: Günther Franke, 1947

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.68200#0004
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WERNER SCHOLZ
Lebensdaten und Entwicklungsstufen

23. Oktober 1898 in Berlin geboren.
1916—1918 als Freiwilliger im ersten Weltkrieg. Er
wird zwölfmal verwundet und verliert den linkenArm.
Bis 1938 Wohnsitz Berlin,mit alljährlichen Sommer-
oder Winteraufenthalten in dem schon von den
Ferienzeiten der Kindheit her vertrauten und ge-
liebten Tirol beiderseits des Brenner. Die polare
Spannung zwischen Bergwelt und Großstadt wird
grundlegend für die künstlerische Entwicklung.
In den ersten Nachkriegsjahren Studium an der
Berliner Akademie. Vorübergehend Anschluß an
die Neue Sezession. Opposition gegen Akademis-
mus. Erste „expressionistische“ Periode: soziale
Anklage in Darstellungen von Bettlern, Krüppeln.
Waisenkindern. Ausdrucksstarke schwarz-weiß-
graue Monochromie. Geometrisch-spitzwinklige
Formensprache.
Seit etwa 1930 unter dem Eindruck der Landschaft
und des Volkstums von Tirol, allmähliche Wand-
lung zu neuem malerischem und rundplastischem
Stil. Vom Grundakkord Schwarz-Weiß ausgehend,
wird Schritt für Schritt eine symbolische Poly-
chromie einfacher Elementarfarben gewonnen.
Große religiöse Triptychen, in denen Reliquienkult
und Kerzenzeremonien des bäuerlichen Gottes-
dienstes, malerisch übersetzt, eine überkonfes-
sionelle Mystik vergegenständlichen. Schlichteste
Wirklichkeiten werden ins Visionäre gesteigert. Um
diese Zeit entstehen die ersten Landschaften, sowie
Bauerngestalten und monumentalisierte Blumen. Vor
allem das Pastell wird feinfühliges Aufnahmeorgan
für unmittelbar Geschautes und spontan Erlebtes.
Vor 1937 Ausstellungen in vielen Städten Deutsch-
lands und des Auslands.
Vor 1933 Museumsankäufe; z. B. Nationalgalerie
Berlin („Zwei Menschen“, „Gewitterlandschaft“,
 
Annotationen