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reinen Säften, blos ein Werk der Natur ist. Die
-reiten Carpiebäuschgen, welche nur auf die Wunde
gelegt werden, zieht er den Wicckcn, welche den Aus»
stuß der Materie hindern, vor. Bey weiten Wunden
gehet das wohl qn, aber nicht bey engen. Derenzu«
frühzeites Zufammenwachsen, muß man mit dünnen
und kurzen Carpiewiecken verwehren; diese lassen der
Materie einen Ausfluß, und reitzcn die Geschwüre
nicht» Bey Frostbäulen rathet er das Glied täglich
in kaltes Wasser zu stecken, und sich einer aus Cha-
millenblumen, Seife, Salmiock und Weinessig berei-
teten Bähung zu bedienen. Unsers Erachtens kommt
man kürzer und bequemer davon, wenn man die
Frostbäulen täglich etlichemal mit Terpentinöhl be-
streicht, und eben das ist auch bey den noch harten,
und die Heilung hindernden Rändern der aufgebro-
chenen Frostbäulen sehr dienlich» Den Rothlauf
nennt er eine von der Galle kommende Entzündung;
wir glauben aber, daß er von der Stockung des Bluts
in den Flußwaffergefaßen der Haut entstehe. Daß
man dabey den Gebrauch fetter und zurücktreibender
Dinge vermeiden müsse, und daß er keine gute Ver-
eiterung gebe, ist sehr gegründet. Wenn man den
leidenden Theil nur in natürlicher Wärme hält, und
innerlich temperirende Dinge braucht, so geht der
Rothlauf durch die Ausdünstung derHaut weg. Das
Heften breiter Wunden mit der Nadel ziehet er über-
haupt den Heftpflastern vor. In Darm- und breiten
Bauchwundcn, ingleichen bey der Operation der Ha-
senscharte, hat das statt; in den übrigen sind wir
seiner Meynung nicht, besonders wenn von Wunden
an den Gelenken die Rede ist: bey welchen man be-
denkliche Entzündungen dadurch erregt. Bey Brand-
versehrungen , welche nur die Haut betreffen, rühmt
er den äußerlichen Gebrauch frischer- ausgcprcßter
mit Eyerdotter aufgelöster Oehle. Bey der Wieder-
einrichtung verrenkter Glieder, und der Zufammen-
ft°
reinen Säften, blos ein Werk der Natur ist. Die
-reiten Carpiebäuschgen, welche nur auf die Wunde
gelegt werden, zieht er den Wicckcn, welche den Aus»
stuß der Materie hindern, vor. Bey weiten Wunden
gehet das wohl qn, aber nicht bey engen. Derenzu«
frühzeites Zufammenwachsen, muß man mit dünnen
und kurzen Carpiewiecken verwehren; diese lassen der
Materie einen Ausfluß, und reitzcn die Geschwüre
nicht» Bey Frostbäulen rathet er das Glied täglich
in kaltes Wasser zu stecken, und sich einer aus Cha-
millenblumen, Seife, Salmiock und Weinessig berei-
teten Bähung zu bedienen. Unsers Erachtens kommt
man kürzer und bequemer davon, wenn man die
Frostbäulen täglich etlichemal mit Terpentinöhl be-
streicht, und eben das ist auch bey den noch harten,
und die Heilung hindernden Rändern der aufgebro-
chenen Frostbäulen sehr dienlich» Den Rothlauf
nennt er eine von der Galle kommende Entzündung;
wir glauben aber, daß er von der Stockung des Bluts
in den Flußwaffergefaßen der Haut entstehe. Daß
man dabey den Gebrauch fetter und zurücktreibender
Dinge vermeiden müsse, und daß er keine gute Ver-
eiterung gebe, ist sehr gegründet. Wenn man den
leidenden Theil nur in natürlicher Wärme hält, und
innerlich temperirende Dinge braucht, so geht der
Rothlauf durch die Ausdünstung derHaut weg. Das
Heften breiter Wunden mit der Nadel ziehet er über-
haupt den Heftpflastern vor. In Darm- und breiten
Bauchwundcn, ingleichen bey der Operation der Ha-
senscharte, hat das statt; in den übrigen sind wir
seiner Meynung nicht, besonders wenn von Wunden
an den Gelenken die Rede ist: bey welchen man be-
denkliche Entzündungen dadurch erregt. Bey Brand-
versehrungen , welche nur die Haut betreffen, rühmt
er den äußerlichen Gebrauch frischer- ausgcprcßter
mit Eyerdotter aufgelöster Oehle. Bey der Wieder-
einrichtung verrenkter Glieder, und der Zufammen-
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