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ften, nicht allein für den Theologen, halten, und sich
diesen Unterricht jeden Leser in einer deutlichen, rei-
nen und deutschen Uebers. lieber selbst wollen geben
lassen, als durch ewige Erklärung eines hebräisch-
deutschen Orakelbuchs, das ebendeswegen die Em-
pfindung des Lesers an unzähligen Orten erstickt,
weil sie ihm erst vorcommentirt werden müssen, eine
so viel gelehrtere Miene auf der Kanzel annehmen.
Eine solche Ucbersetzung will der D. liefern. Er will
den Leser in Stand setzen, ohne sich durch seitenlange
Anmerkungen zu ermüden, oder Commentare aufzu-
schlagen, seinen Autor nicht nur zu lesen, sondern
auch mit Geschmack und Vergnügen zu lesen, und
sogleich beym Lesen zu verstehen. Er wählt deswegen
öfters einen gleichgeltcnden, aber deutlichern Aus-
druck, modernisirt den eckelhaften morgenländischen
Dialog, und führt eine deutsche Wortfügung ein.
Das alles thut der H. D mit mehr Glück, als noch
keiner von allen deutschen Ucbersetzern, die sich an
die Bibel, oder einzelne Theile derselben, gewagt
haben. Sein Stil ist natürlich, rein und deutsch,
und seine Gabe durch eine kleine Vcrandrung der
Construction, durch die Wahl eines deutlichern Aus-
drucks , oder Einschiebung eines Nebengedankens,
Licht und Zusammenhang über das Ganze zu brin-
gen , gewiß sehr gros. Nur selten ist die Wortfü-
gung nachlaßig, als Marc. 3,35. oder der Ausdruck
fällt auf, z. B. dem Felix ward schwül, und bey dem
blutflüßigen Weibe Shyartf, Eures Lind! an den
Stellen, wo sich der V. nicht anders als durch Ein-
schiebung eines Gedankens, oder auch Umschreibung
helfen konnte, muste natürlicherweise die edle Sim-
plicität, und reichhaltige Fülle des Ausdrucks Jesu,
wodurch seine Lehren so oft zu Denksprüchen, zu ein-
zelnen Lichtstralen werden, durch die Begierde deut-
lich zu seyn, und die ganze Idee zu erschöpfen, zu-
wern
ften, nicht allein für den Theologen, halten, und sich
diesen Unterricht jeden Leser in einer deutlichen, rei-
nen und deutschen Uebers. lieber selbst wollen geben
lassen, als durch ewige Erklärung eines hebräisch-
deutschen Orakelbuchs, das ebendeswegen die Em-
pfindung des Lesers an unzähligen Orten erstickt,
weil sie ihm erst vorcommentirt werden müssen, eine
so viel gelehrtere Miene auf der Kanzel annehmen.
Eine solche Ucbersetzung will der D. liefern. Er will
den Leser in Stand setzen, ohne sich durch seitenlange
Anmerkungen zu ermüden, oder Commentare aufzu-
schlagen, seinen Autor nicht nur zu lesen, sondern
auch mit Geschmack und Vergnügen zu lesen, und
sogleich beym Lesen zu verstehen. Er wählt deswegen
öfters einen gleichgeltcnden, aber deutlichern Aus-
druck, modernisirt den eckelhaften morgenländischen
Dialog, und führt eine deutsche Wortfügung ein.
Das alles thut der H. D mit mehr Glück, als noch
keiner von allen deutschen Ucbersetzern, die sich an
die Bibel, oder einzelne Theile derselben, gewagt
haben. Sein Stil ist natürlich, rein und deutsch,
und seine Gabe durch eine kleine Vcrandrung der
Construction, durch die Wahl eines deutlichern Aus-
drucks , oder Einschiebung eines Nebengedankens,
Licht und Zusammenhang über das Ganze zu brin-
gen , gewiß sehr gros. Nur selten ist die Wortfü-
gung nachlaßig, als Marc. 3,35. oder der Ausdruck
fällt auf, z. B. dem Felix ward schwül, und bey dem
blutflüßigen Weibe Shyartf, Eures Lind! an den
Stellen, wo sich der V. nicht anders als durch Ein-
schiebung eines Gedankens, oder auch Umschreibung
helfen konnte, muste natürlicherweise die edle Sim-
plicität, und reichhaltige Fülle des Ausdrucks Jesu,
wodurch seine Lehren so oft zu Denksprüchen, zu ein-
zelnen Lichtstralen werden, durch die Begierde deut-
lich zu seyn, und die ganze Idee zu erschöpfen, zu-
wern