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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1751/​1752

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Dritter Haupt-Titul. Von den Churfürsten, Fürsten und Ständen des Heil. Römischen Reichs
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Vierter Haupt-Titul. Vom Königreiche Portugal
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https://doi.org/10.11588/diglit.53671#0037
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Von den Churfürsten, Für sten und Stünden des H. Mm Reichs ?;
schla,ermorden ftyn; denn man h-it-i dahin gebraKt, daß ffch verschiedene hohe HS»
WS Mittel aeleget und dem nach Spanien ernanten Herrn Syndico Klefecker die
Daßporls, um sich nach Madrid zu begeben, nach Frankreich entgegen geschickt worden.
Bisher sind die Vermutungen von dem Ausschlag seiner Commißion abwechslendge,
wesen. Als die Nachrichten von den verwrlligten Vorbitten von Wien, Pari- und
Dresden schliessen : so meinten die Hamburger grossen Theils ihre Sache wäre schon
halb aus: allem nachher zeigte der Spanische Hof, daß er eben nicht so geneigt sey,
Sre Königliche Verordnung sogleich wieder einzuziehen , daher man schnlichst wartete,
was der Herr Klefecker zu Madrid selbst ausrichten würde; und desto ungeduldiger
ward, als die Nachricht einlief, daß er unterweges in eine harte Krankheit rrefallen
sey Indes laßt sich beides nicht zwingen und wir werden vermuthlich Zeit haben bis
über ein halb Jahr, ehe wir den Ausgang werden anzeigen können - es müste denn
seyn, daß nähere Nachrichten einlieffen, dis wir an unfern zwölften Hauptitul kommen,
sls wo mc dieser Sache nochmals zu gedenken Gelegenheit haben.

Vierter Haupt-Mul.
Dom Königreiche Portugal.
k^er König Joseph von Portugal hätte schier, durch einen höchst» unglücklichen Zufall, Gefahr
die kaum angetretene Regierung seine- Reiche-, nebst dem Leben zugleich, eilige- Köm«
küsset. ES befanden sich beyde Majestäten den sten August vecwichenen Jahres auf .
der Jagd und genossen dteses Vergnügens unter aller Lust, welche die Liebhaber derselben Jagd,
zu empfinden pflegen: al- ein Schuß der Königin; andere Nachrichten sagten einesgemei-
nen Jäger-,die ganze Lust störete und den König selbst in die gröste Gefahr setzte- Denn
eben als dieser Schuß fiel, kam der König hinter einem kleinen Hügel herfür, und eins
ziemliche Schrooke verletzte denselben im Weissen de- Auges. Je empfindlicher und
edler das Glied ist, das verwundet worden, desto grösser war der Schrecken, der bey
allen Anwesenden darüber entstünde. Man kehrete augenblicklich nach dem Palaste
zu Bellem, wo der Hof damals residirte, zurück und der König hatte gnug zu thun die
Königin, Vie in der grösten Bekümmernd war, zu trösten, mit der Versicherung, daß
der Zufall nichts zu bedeuten habe. Allein als das Auge anfieng sich zu entzünden und
susjulauffen; so müsse die Sache gleichwol mit grösserem Er nst angegriffen werden; und
die'Herrn Aerzte liessen vor-erste dem König in kurzer Zeit achtmal hinter einander zur
Ader, um der Entzündung zu wehren Es blieb auch dieses tzülfsmittel, nebst den
innerlichen Medicamenten,nicht ohne Würkung r indeme Sc. Maiestat vori emem Fre,
der glücklich verschonet blieben Die Königliche Frau Mutter, welche seit dem Ab-
kerben ihre-Gemahl* noch nicht aus ihrem Palast gekommen war, besuchte den Komg
aSe Tage, bis di-Gefahr vorbev war; und ganz Lissabon theilele die Besormnß für vre
Person Ve-Königes mit dem Königlichen Hause und dem gesamten Hofe Nachermger
Zeit genaß der König vollkommen und hatte auch da s Gluck das verletzte Auge durch
den von GOtt gesegneten Fleiß seiner Leib, und Wundärzte erhalten und E he S-.
stellet zu sehen Nach erlangter Gesundheit beschlossen Seaüergetteueste M^
dem Orte des nunmehr glücklich vorüber gegangenen Zufaas, elnc prächtige
zum Dienste der Franciscaner Mönche aufzubauen und dadurch Dero ErkenntULrett
gegen GOtt, der sie vor grösserem Unglück behütet, an den Tag ru l^en Md auf dw
späteste Nachwelt fortzupsianzen. Die Medici undChwurgl / Ma esta
girwen auch nicht leer aus, sondern bekamen, nebst prächtigen Geschen
 
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