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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1751/​1752

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Achter Haupt-Titul. Von den Nordischen Reichen
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Neunter Haupt-Titul. Von dem Königreiche und der Republick Pohlen, auch andern Europäischen Republicken
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https://doi.org/10.11588/diglit.53671#0069
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Von dm Nordischen Reichem s§
Kayser Carl des M° zu Frankfurt und nachher am Königl. Französischen Hofe, zu
vorbesagtem hohen Ministers ernannten, auch desselben Obersecretar in derteutt
scheu Kauzelley zu erklären gsrsheten.


Neunter HallphTrtul.
Von dem Königreiche und der Republick Pohlen, auch mo
dcrn Europäischen Republickeu.
M)ir haben zwar bereits oben, bey Crwehnung der Chursächfischen Geschichten, einige ZänkerrieM
Anregung gettzan/von den Uneinigkeiten der grossen Polnischen Faiuilien, welche Polni«
der Primas des Reicherem Bewegungsgrunde angeführet, den König zu der Reise Men Za-
nach POlen zu eranuniem: allein die Entfernung und andere Umstände machen, daß Mies«
mass.mHtS recht zusammen hängendes von diesen Streitigkeiten sernimt Alles was
wir davon zu sagen wissen, läuft dahinaus: Der Ordinal von Zamosk starb im verwt,
chenen Octoder- Die Witwe derselben behauptete, daß diese wichtig und einträgliche
Stelle, deren Einkünfte sich auf soooa. Ducaten belauffen, ihr bleiben müsse. Das
Haus Potocki und verschiedene andere grosse Familien schlugen sich auf ihre Parthey»
Da sich nun andere dagegensetzten, so ließ diese Dame das Schloß von ZamoSki, wel-
ches schon durch seine natürliche Lage befestiget ist, durch Anlegung neusr Werke noch
mehreres verwahren und gab also zu erkennen, daß sie, unter dem Beystand ihrer
Zkeunde, diesen fetten Bissen bis aufs äusserste vertheidigen wolle. Gleichwie nun durch
solcher Art Streitigkeiten mehrmals weitläufige Händel, die das gesamte Königreich
verwirrt haben, entstanden sind: also kan man sich gar leicht vorstellen, warum der
Primas, welcher die Gegenwart des Königes für das tauglichste Mittel ansiehet, der-
gleichen Uneinigkeiten zu ersticken, so eifrig um die Reise des Königes nach Pohlen an«
hä t Wir werden Mich / sofern uns die Sächsischen Nachrichten die Wahrheit über-
schreiben, Se. Maiestät künftiges Halbs Jahr in Pohlen antreffen, Md sodenn nur
fern Lesern berichten, ob diese Händel durch dieselben gejchlichtetarnd der Reichstag, der
gehalten werden soll, von glücklicherm Erfolg seyn werde, als so viele vorhergehende-
Das merkwürdigste dar indessen vermiedenes halbe Iahnn Pohlen vorgegangen, Danzigee
jsi wohl die Danziger Commißion, welche währens dieser Zeit erkannt, eröfnet und tzommis.
gsendiget wordew Wir haben mehrmals angeführt,daß devvasige Magistrat auf iei- sions Ge->
nem Sinn unveränderlich bestanden, und sich durch verschiedene scharfe Königliche Re schichten,
scripte nicht davon abbrmgcn lassen. Diese Aussühmng machte nun freilich jedermsn
glauben, der Magistrat müsse entweder ein unstreitiges Recht vor sich oder einen sol-
chen Mckenhalier haben, der mächtig snug wäre, ihn auf allen Fall nachdrücklichst zu
unterstützen- Allein der AuSgang hat gewissen^ daß er auf kemsvon beiden rechnen
können: und um so vielmehr ist also zu verwundern, daß er dieSachs aufs äusserste
kommen lassen- Zwar suchte derselbe durch Absendung einer Deputation nachDres^
den das gedrohete ttngewüter in der Ferns abzuwendsn : allein es scheint schon zu
spät gewesen zu seyn. Die Herren Oeputirken, nemlich der Bürgermeister Wahl und
Herr Schröder, bekamen die untröstliche Anzeige, daß sie sich^so lange in Dresden zu
bleiben würden gefallen lassn, bis die nachDanziKernante Königliche Eommißron,der
Kron» Groß - uns Kro isicekanzlar daselbst alles in Richtigkeit gesetzt hatten- Om
Briefwcchsel nach Hause wolle man ihnensin soweit gestatten,als sie die Briefe-die PL
ablaffen wolten, vorher wsH^rrn Premier-Ministers Excellenr zum Durchlesen vor,
Segen würden Oreser Königliche Entschluß war auch so unveränderlich/ daß verww^
Meß ihres eigellen sowohl , äs des gesamten Danziger RathS, Anhaltens ungeachtets,
 
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