Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

DOI issue:
Zweiter Haupttitul: Von dem Reichstage zu Regensburg
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0183
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Von dem Reichstage zu Regensburg. Sx
kurzem geschehen wir?/und endlich ersetzt inan Klagen mit Gegenklagen. Sohatuemlich
dicChulbrandenkurqische Gcfandschast ein sehr weitläuftiges?ro k^emoris, wegen
des Schwedischen Einfalls in Pommern ans dem Reichstag austheilen lass.«, in
welchem nicht nur das Verfahren dieser Krone gegen Preussen als ganz wieder«
rechtlich; sondern auch die Art desselben als hart und unchristlich abgebiloet, jadat
Reich zur Leistung der Societatsmäßigen Hülffe an Preussen ausgesordert wird.
Preussen oder vielmehr Churbrandeubmg ist es auch nicht allein,das sich also heraus
läßt: sondern Chur Hannvmr fühlet auch die bittersten Klagen gegen die ganz VN«
ausstehlich und unmenschlichen Beschwerungen, womit man sowohl Französisch- ali
Kayftrlich Königlicher Seits den Churlanven von Braunschweig den gänzlichen Un«
tergang drohe und bereite. Unter andern aeufferte sich diese Chmfürstliche Gesand«
schäft in einem den zten Deccmber datirten bald darauf zu Ncgensburgdurch Cbiir«
Maynz dicticten l-rc> !^!em8rjL,mit Begehung wieSe. König!. Mai stak von Groß-
britannien bereits im Monat May dieses Jahres wider die Französische- Armee so
damals gegen Lero tcuksche Staaten und Lande angerückt sey, die V-rwendung
und denjenigen Beystanv des Neichr.nachgcsuchct hätten, welcher allen Mitgliedern
desselben, den Reichsgesetzen gemäß, gegen ungerechte Gewalt gebäre, und den
Höchstdicsilbe mit so mehrerem Grunde fordern könnten, je gesetzmäßig und unschul-
diger ihr Betragen jederzeit gewesen sey; daß diese verlangte Hülfe so wenig erfolgt
sei), als hart und unerhört die Feindseligkeiten seyn, welche seitdeme wider Sk- Kö-
niglichen Majestät deutsche Lander ausgeübet worden. Man erzählet hierauf, was
sich mit der Grafschaft Bentheim zugetragen. Man saget, daß dieses nur ein Vor-
spiel des Bedruckt gewesen sey, den Sr. Königlichen Majestät Chursürstliche Erb,
lander seitdeme erlitten hätten, und worunter selbige noch dermal» feufzeten. Ob-
gleich durch die unerschwinglichsten Proviant, Fovrage rind Victualienlieftrungen,
das Land bereits in so elende Umstände gnalhen sey, daß eine allgemeine Hungers-
Noth unausbleiblich scheine, und an verschiedenen Orken sich schon hervor* thue;
ss mache dieses dennoch bey der Französischen Generalität so wenig Eindruck, daß
die Forderungen, welche dieselbe den Landschaften qethan habe, und auf deren Be-
richtigung sie mit äusserster Strenge dringe, alles übertreffeten , was man von dem
härtesten Feinde erwarten könnte. Nicht allein habe man die Churfürstliche Erblan-
der,. Namens Sr. All rchristlichsten Majestät, als eroberte und zu erobernde Lander
gualisiciret,, benennet, und in der That behandelt, sondern es füge sich zu diesen
höchst betrübten Umständen noch dieser hinzu, daß zu Hannover ein Kaiserlich KZ«
mglicher Com.missarius, Namens Kinkel, sich eingesunden , und daselbst derlariret,
wie der Kapssrin Königin Majestät, mit der Krone Frankreich sich dahin verglichen
habe, daß in den iLäudern , welche dem König in Preussen gehört hakten, unS
conguetirt werden würden, Sie die Regierung und Administration anordnen, unv
der Krone Frankreich die Hälfte der Einkünfte heraus geben solle, da hingegen dis
Krone Frankreich in den Ländern, welche gegen Se. Königlichen Majestät,erobert
werden winken, die Regierung anordnen lassen, und die Halste der Einkunste an
Kaiserliche Commiffarios heraus geben wolle. Er, der von Kinkel, siy also nach
Hannover gekommen, nm die Hebung der Nevenüen mit und «eben dem Französi-
schen Comm'ssario zu besorgen. Wenn man diesen ksttis noch hinzu sitze, welch«
Vergewaltigungen und Bedrückungen denen Herzoglich Braunschweig-Wolfenbütte«
iischen, ingleichen Fürstlich H.ssencasselischen Landen zugegangen , so sey zu bewun-
dern, daß behauptet werden wolle, es sehen die Französischen Volcker, unter dem
prächtigen Ml und Verwände der Garantie des Westfälischen Friedens, bmDurch-
L r zuz
 
Annotationen