Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1771/​1772

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.48265#0188
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
7<r Achter HaupktM
oder theiie sie wenigstens gleicher aus. Mit Freude will ich nach mei-
nem Vermögen den Thei! tragen, der vorhin auf den kümmerlichsten
Armen lag. Alsdenn wird das Land der Ssuverainetät, das Land
der Freyheit, der Freude, desUeberstusses, der Sicherheit seyn, mehr
als das freye Engelland selbst , wo eigennützige und niedrige Mi-
nisters den Rath des Volkes wohl nicht verhindern können, vor den
König zu kommen, wo sie aber doch die Wirkungen davon hindern,
wo sie sich unterstehen dörffen, die Vorsprecher des Volks, diejenige,
Die eine heilige Sache reden, gefangen zu nehmen. Dännemark, Noe
wegen und die Fürstemhümer reden durch meinen Mund zu Dir, o-
König! keine Heucheley, Schmelcheley, Hosnung ode* Furcht treibet
meine Feder. Ich hübe weder niederträchtig, noch steistg, Aufwar-
tung bey den vorigen Ministern gemacht, ich habe bey dem letzten Ab-
schaume nicht einmahl einen Besuch, GM oder Bückling abgelegt ,
noch habe ich als ein Bettler mich nach demem Throne genähert Der
Vorsehung und meiner Frau danke ich dafür, daß sie mrch in den
Stand gefegt haben, um nichts bitten zu dörffen. Höre derohalben
Wabcheit aus meinem Munde, und Wahrheit, die nicht verdächtig
seyn kan, Wahrheit, dre fast allzeit von dem Könrgs-Sitze ver-
scheucht wird. Fürchte GOtt, liebe dem Volk, rarere selbst, traue
deinem Bruder, denn wollen wir auch nach der Zeit dich nennen:
König Christian den Grosen, Weisen, den Guten. Unser Vermö-
gen, unsere Kinder, unser Blut, stehen zu deinen Diensten. Für
Dich, für Juliana, für Fciedmch, für das Vaterland, stiesset es»
Dein KonLgl. Haus, das dänische und nordische Reich, soll stehen bis
die Welt fällt. Dcr, welcher nicht so denket, ist kein Dans, kein
Normann. Wer denket aber anders, äusser denenjemgen, welche dm
Lüstern verkaufft sind? Wer ehret und erhebet nicht die gefährliche,
aber ehrenvolle Nacht, die unsere Fessel zerbrach, die uns wieder zu
Linem Volke machte ? Herrliche Nacht! zukünfftige Homer und Vir-
gil sollen dich besinnen. So lange dänische und nordische Helden
Vorhanden sind, soll Julianens, soll Friederichs Ruhm dauern, aber
Lischt erhöhet werden, denn das ist unmöglich. Die Welt wird eher
Vernichter werden, als ihr Ehre vergehen. Ewiger GOtt! du bist
Herrscher über Könige, über Menschen und Welken ; Du bist es, der
Du nur deinem AthemShauche die Ungöttlichkeit zerstreuet, und derm
Anschlag zu Nichte gemacht hast , gieb Verstand und Herze, deine'
weise Regierung einzuschen, deine Allmacht zu erkennen, deinen Heil.
Gesetzen zu folgen; gieb unserm Kömge Kraft, fest an Dir zu hangen;
 
Annotationen