Gestaltung der byzantiner, getragen von der neuen religiösen erregung, die das
Christentum gebracht hatte, und so erhob sich gegen die materialistische illusions-
malerei des 19.jahrhunderts und ihre destruktiven tendenzen die neue konstruktive,
geistgläubige kunst, die schon mit marees und cezanne einsetzte, in einer ent-
wicklung von konsequenter logik führte s:e zu einer metaphysischen malerei, unter
deren beispielen ich das werk otto ritschls für eins der überzeugendsten halte.
ritschl bekennt sich nach seinen eigenen Worten zu einem „absoluten Idealismus",
aber im mittelalter hätte man ihn einen „realisten" genannt, weil ihm nicht wie den
„nominalisten" der einzelfall, sondern die idee die eigentliche realität bedeutet,
da er ein maler ist, muß es freilich anschauliche idee sein, die läßt sich aus der
beobachtung der äußeren wirklichkeit gewinnen (durch „abstrahieren"), wenn man
das organ dafür hat, oder aus vertiefter er-innerung, die eine ent-äußerung voraus-
setzt, oder, schließlich, aus reiner innenschau.
wie die meisten modernen maler kennt ritschl alle drei wege. ausgangspunkt ist
jedoch in seinen reifen werken immer ein geistiges, das schaffen ein materiali-
sationsprozeß, sei es nun mit oder ohne anlehnung an äußere gegenstände, das
unterscheidet ihn von manchen anderen abstrakten, die man besser „konkret"
nennen würde, da sie von den stofflichen reizen des gegebenen materials aus-
gehen, die erst im prozeß und progreß des schaffens vergeistigt werden.
gegeben sind für ritschl primär weder der augenschein der natur noch des materials,
ober auch keine fertigen begriffe, sondern Inbegriffe, die ungefähr angedeutet
sind in bildtiteln wie schicksal, wachstum, erleuchtung, mensch in der weit, Ver-
ehrung. sie lassen sich nur mit den mitteln der abstrakten malerei veranschaulichen,
Christentum gebracht hatte, und so erhob sich gegen die materialistische illusions-
malerei des 19.jahrhunderts und ihre destruktiven tendenzen die neue konstruktive,
geistgläubige kunst, die schon mit marees und cezanne einsetzte, in einer ent-
wicklung von konsequenter logik führte s:e zu einer metaphysischen malerei, unter
deren beispielen ich das werk otto ritschls für eins der überzeugendsten halte.
ritschl bekennt sich nach seinen eigenen Worten zu einem „absoluten Idealismus",
aber im mittelalter hätte man ihn einen „realisten" genannt, weil ihm nicht wie den
„nominalisten" der einzelfall, sondern die idee die eigentliche realität bedeutet,
da er ein maler ist, muß es freilich anschauliche idee sein, die läßt sich aus der
beobachtung der äußeren wirklichkeit gewinnen (durch „abstrahieren"), wenn man
das organ dafür hat, oder aus vertiefter er-innerung, die eine ent-äußerung voraus-
setzt, oder, schließlich, aus reiner innenschau.
wie die meisten modernen maler kennt ritschl alle drei wege. ausgangspunkt ist
jedoch in seinen reifen werken immer ein geistiges, das schaffen ein materiali-
sationsprozeß, sei es nun mit oder ohne anlehnung an äußere gegenstände, das
unterscheidet ihn von manchen anderen abstrakten, die man besser „konkret"
nennen würde, da sie von den stofflichen reizen des gegebenen materials aus-
gehen, die erst im prozeß und progreß des schaffens vergeistigt werden.
gegeben sind für ritschl primär weder der augenschein der natur noch des materials,
ober auch keine fertigen begriffe, sondern Inbegriffe, die ungefähr angedeutet
sind in bildtiteln wie schicksal, wachstum, erleuchtung, mensch in der weit, Ver-
ehrung. sie lassen sich nur mit den mitteln der abstrakten malerei veranschaulichen,