Sy
sind. Ein großer Hof mit Teichen, alten Bäumen, Terrassen n. s. w.
reiht sich an den andern. In jedem liegt ein für Kultuszwecke dienendes
Gebäude, also ein eigentlicher Tempel, oft vier hintereinander. Rings-
um laufen Veranden mit zahlreicher: Zimmern zur Unterbringung von
Pilgern, und weiter seitwärts liegen die Wohnungen der Priester und
Tempeldiener. Fast alles ist von Holz gebaut, mit buuten glasierten
Ziegeln gedeckt und bvnt bernalt. In diesen Tempeln findet man
meistens Unterkunft, d. h. einer: kahler: Raum, in welchem mar: trocken
liegen kann. Das Lager und die Lebensmittel muß man mitbringen;
ebenso alles Geschirr, und mar: beginnt zunächst mit der Reinigung
des Zimmers. Das ist in: Tempel und Wirtshaus ganz gleich, aber
ersterer ist doch meistens etwas sauberer und hat namentlich eine an-
genehmere Umgebung. Die Wirtshäuser bieten dem Fremden eine
Lehmhütte an dem großen, rings von Pferden-, Esel- und Schweine-
ställen umgebenen Düngerhofe. Die Thür ist nicht zu verschließen,
das Papier der Fenster durch die in großen Haufen davorstehenden
Neugieriger: überall durchstoßen. Man legt seine Matratze auf die
Lehrnpritsche oder der: Lehmestrich, und ist froh, daß der Diener auf
den: Hofe heißes Wasser zum Thee bereiten dars. Das ist eir: chine-
sisches Wirtshaus. Bei unsern: viertägigen Ritt nach der großen
Mauer bekamen wir im Grunde nur eine Ahnung von der Ursprünglich-
keit dieser Anlagen, weil wir durch die Liebenswürdigkeit unseres Ge-
sandten in solcher Weise mit jedem erdenklichen Komfort ausgerüstet
waren, daß uns eine ganze Karawane begleitete und bis ins kleinste
für uns sorgte. Bei einen: andern Ausfinge ins Hinterland von Kiau-
tschou habe ich aber die Wirtshäuser richtig kennen und würdigen ge-
lernt. An der Küste besitzt übrigens jede größere Stadt einen europäisch
eingerichteten Gasthof, und die Wohnhäuser der Europäer unterscheiden
sich von den unsrigen hauptsächlich nur durch die ringsum angebrachten
offenen oder geschlossenen Veranden, welche Schatten und Kühlung geben.
sind. Ein großer Hof mit Teichen, alten Bäumen, Terrassen n. s. w.
reiht sich an den andern. In jedem liegt ein für Kultuszwecke dienendes
Gebäude, also ein eigentlicher Tempel, oft vier hintereinander. Rings-
um laufen Veranden mit zahlreicher: Zimmern zur Unterbringung von
Pilgern, und weiter seitwärts liegen die Wohnungen der Priester und
Tempeldiener. Fast alles ist von Holz gebaut, mit buuten glasierten
Ziegeln gedeckt und bvnt bernalt. In diesen Tempeln findet man
meistens Unterkunft, d. h. einer: kahler: Raum, in welchem mar: trocken
liegen kann. Das Lager und die Lebensmittel muß man mitbringen;
ebenso alles Geschirr, und mar: beginnt zunächst mit der Reinigung
des Zimmers. Das ist in: Tempel und Wirtshaus ganz gleich, aber
ersterer ist doch meistens etwas sauberer und hat namentlich eine an-
genehmere Umgebung. Die Wirtshäuser bieten dem Fremden eine
Lehmhütte an dem großen, rings von Pferden-, Esel- und Schweine-
ställen umgebenen Düngerhofe. Die Thür ist nicht zu verschließen,
das Papier der Fenster durch die in großen Haufen davorstehenden
Neugieriger: überall durchstoßen. Man legt seine Matratze auf die
Lehrnpritsche oder der: Lehmestrich, und ist froh, daß der Diener auf
den: Hofe heißes Wasser zum Thee bereiten dars. Das ist eir: chine-
sisches Wirtshaus. Bei unsern: viertägigen Ritt nach der großen
Mauer bekamen wir im Grunde nur eine Ahnung von der Ursprünglich-
keit dieser Anlagen, weil wir durch die Liebenswürdigkeit unseres Ge-
sandten in solcher Weise mit jedem erdenklichen Komfort ausgerüstet
waren, daß uns eine ganze Karawane begleitete und bis ins kleinste
für uns sorgte. Bei einen: andern Ausfinge ins Hinterland von Kiau-
tschou habe ich aber die Wirtshäuser richtig kennen und würdigen ge-
lernt. An der Küste besitzt übrigens jede größere Stadt einen europäisch
eingerichteten Gasthof, und die Wohnhäuser der Europäer unterscheiden
sich von den unsrigen hauptsächlich nur durch die ringsum angebrachten
offenen oder geschlossenen Veranden, welche Schatten und Kühlung geben.