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Franzius, Georg
Kiautschou: Deutschlands Erwerbung in Ostasien — 1898

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.47948#0128
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Schiffe während des Winters 1897/98 gegen die Nordwinde vollständig
geschützt gelegen und die von den Chinesen aus einem Riff hergestellte,
etwa 180 rn lange Steimnole durch einen Landungssteg aus eisernen
Schraubenpsählen, mit dessen Herstellung ebenfalls schon von den
Chinesen begonnen war, so weit verlängert, daß die Dampsboote auch be
Niedrigwasser dort anlegen können. Der Platz ist, wie gesagt, gegen
die rauhen Nordwinde geschützt und in dieser Hinsicht vermutlich im
Winter den meisten Plätzen im Innern der großen Bucht vorzuzieheu.
Es ist deshalb zu erwarten, daß sich hier alsbald die erste deutsche
Niederlassung ansiedeln wird.


Von der 2 Seemeilen breiten Einfahrt haben 1,5 Meilen eine
für die größten Schiffe ausreichende Tiefe. Die Bucht mißt in jeder
Richtung etwa 12 Seemeilen, doch fallen weite Flüchen bei Niedrig-
wasser trocken, so daß der für tiefgehende Schiffe in Frage kommende
Raum etwa einer Kreisfläche mit 4 Seemeilen Durchmesser oder einer
deutschen Quadratmeile entspricht. An dieses Becken schließt sich nach
Nordost noch eine Rinne von 4 Seemeilen Länge mit 1000 m Breite
und mindestens 6 in Tiefe bei Niedrigwasser.
Da der durch Ebbe und Flut erzeugte Wasserwechsel etwa
3 —4 m beträgt, also etwa so viel wie bei uns an der Nordseeküste,
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