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Der zweite pfingstfeiertag ist mit strahlenöem Sonnenschein ge-
kommen. Zn dem kleinen vorfe chuestenberg im Tale der Nasse,
am Zutze des chuestenberges, schräg gegenüber dem kgffhäuser-
gebirge herrscht reges Leben, denn am zweiten Keiertage beginnt
das uralte chuestenfest, das erst am dritten Keiertage beendet
wird. vie Vewohner der weiten Umgebung nehmen daran teil.
6lt und jung ist herbeigeeilt, besonders die jungen Leute freuen
sich auf das Kest, denn fröhlich und lustig soll es zugehen bei
Ulusik, Tanz und öpiel.
Und warum geht es so hoch her? weil oben auf steiler Lerges-
höhe über dem Oorfe alljährlich zu pfingsten die chueste erneuert
wird. viese ist ein riesig grotzer Birkenreisigkranz, der an einem
starken, in den Verg eingepflöckten Lichbaum mit chuerstange
hängt. 5llle sieben Zahre wird der Ureuzbaum erneuert. Oie
wänner dürfen ihn im walde fällen und tragen ihn hinauf auf
den Verg, denn gefahren darf er nicht werden. Un beiden Lnden
der (Huerstange hängen dichte öündel Virkenreisig, die „chuesten"
oder „Puasten". Uuch die Zpitze des Vaumes ist mit einem 8u-
schen, einem „vonarbesen" geschmückt.
Zn der Uacht zum dritten Keiertage wird unter der Kührung
eines vorfältesten, dem „chuestenhauptmann", der alte Uranz
entfernt. wenn die Zonne aufgeht, ist der Ureuzbaum leer. vie
Gemeinde hat sich versammelt und stimmt ein worgenlied an.
5lm vormittag ist dann gemeinschaftlicher Gottesdienst in der
Uirche. vald danach geht ein langer Zug froher Menschen hinauf
auf die höhe zum Lebens- und Iahresbaum. voran schreiten
Männer, die schwarze chuestenfahnen mit gelben Lonnenbildern
schwenken, die Musik spielt festliche weisen.
Oie chuesten werden befestigt, ebenso der Llitzbesen, und dann
wird der grüne Uranz mit einem langen 5eil am Lichenstamm
von jungen Lurschen emporgezogen. vie Ulänge der Musik und
üer allgemeine Gesang eines vaterlandsliedes begleiten diesen
Uugenblick, den höhepunkt ües Kestes. vann geht's wieder hinab
ins vorf. Linwohner und Gäste, alle stärken sich bei Naffee und
Kuchcn, die alle rund gebacken sind als Rringel und ttranz. Oann
beschlietzt ein Umzug der chuestenmänner mit ihren Kahnen das
Kest. Im Gasthaus gibt's am Ubend noch Zchmaus und Tanz,
Lrank und Zpiel.
5o wie jetzt noch das Huestenfest gefeiert wird, so begingen es
unsere vorfahren schon vor dreitausend Iahren. was uns jetzt
ein heiliger volksbrauch ist, war einst eine feierliche Uulthand-
lung. ven Germanen waren immer die öäume besonders lieb
und wert. vurch ihr wachstum, ihre jährliche Ueubelaubung,
durch ihre Ligenart und Geschlossenheit verkörpern sie den
Gedanken des werdens und Neuerstehens. 5ie werden zum
5gmbol für den einzelnen Menschen, für die Gemeinde, für
das volk und ditz welt. 5o ist auch der Vaum auf dem Euesten-
berg ein Lebens- und Weltenbaum, er ist ein Iahresbaum und
eine Ullsäule.
Varan hängt man den grotzen Virkenreisigkranz auf, denn er
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