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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 10.1941-1942

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Heft 6
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https://doi.org/10.11588/diglit.2783#0120
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VomLinn dkrGtmelnschaftser^ehuncs

Im verfolg ües Lergwerksüienstes, den üie Jungmannen der Nationalpoli-
tischen Lrziehungsanstalten im Rahmen des Lrziehungsplanes im Klter oon
17 Zahren einige wochen ableisten, um die Lebenswelt des deutschen werk-
mannes kennenzulernen, wurden einmal Iungmannen bei Sochumer Serg-
mannsfamilien untergebracht. Man fragte einen der neuen „riadetten", wie
man sie nannte, geraüeheraur, wer denn
auf eine solche Erziehungsanstalt komme,

— „wohl so vom Zabrikdirektors- oder
Majorssohn ab aufwärts?" „va haben Sie
ganz recht", gab der Jungmann lächelnd
zur Sntwort, „mein Großoater ist kleiner
Sauer unü mein vater ist vorarbeiter in
einer Stratzenbahnwerkstatt!" Oer Zung-
mann, der beim Nachbarn einquarttert war,
war Sohn eines Majors. Oer Sohn des Nr-
beiters und der Sohn des Majors wachsen
zusammen in einer Erziehungsgemein-
schaft auf? „Zst das wirklich so bei Euch?
vas gibt mir zu denken!"

Line anüere kleine Segebenheit:

Eine Gruppe kunstfteudiger Vesucher
stand vor einiger Zeit oor dem eindrucks-
ooll in der Lahnlanüschaft gelegenen
Schlotz Dranienstein bei Oiez Gern hätten
sie den edlen Sarockbau des Vaniel Marot
mit seinen schönen Säumen und seinem
Oeckengemälde von van vgck auch von
innen besehen, aber sie wagten es nicht
recht,- denn das Schlotz war ja „Natio-
nalpolitische Grziehungsanstalt". Sie ftag-
ten nicht ohne Scheu einen der Zung-
mannen, die sich autzerhalb des prächttgen
hanügeschmieüeten hofgitters herumtum-
melten, wieso sie sich hier so ftei bewegten.
ver kleine Sursche antwortete oerschmitzt:

„vas sind nur die leichteren Zälle, üie
schwereren sind eingesperrt!"

So herrschen oielfach gan; irrige vor-
stellungen oom wesen der Nattonalpoli-
tischen Grziehungsanstalten. ver Zührer
hat in seiner Nede vor Serliner Küstungs-
arbeitern am 10. vezember 1940 nach-
drücklich auf Sinn und Seüeutung der Nn-
stalten hingewiesen. „vurch die Nattonal-
polittschen Grziehungsanstalten und die
Ndolf-Hitler-Schulen", so sagte er, „haben
wir grohe Möglichkeiten geschaffen, diesen
Staat, in -em zweifellos das volk die Nichtlinien seiner Zührung bestimmt —
so ganz oon unten her aufzubauen. Vas ist unser Ziel und das ist auch unsere
ganze Lebensfteuüe. Gs ist etwas herrliches, für ein solches Zdeal kämpfen zu
können." Zn üiesen Lrziehungsstätten, so sagte der Zührer, „werüe oor allem
das Leben für die Zukunft aufgebaut". vas Leben für die Zukunst aber
kann für uns veutsche, wollen wir die schicksalhaste Sendung üe; Zührers und
die weltenstunde des deutschen volkes recht verstehen, nur ein Leben für volk

Silkl links: vek Unlssfictil isl niclil immsc sn 6is Llube gedunclen. sut sssdktsn
und ^«ncjecungen in ciss cleutscds l.end uncl voc dsm l<ciegv sucd ins -kusland.
^eccjen 6ie ge^onnenen Kenntnisse und kclcenntnisse »n deutscden Kultucstrtttsn,

und Neich sein in einem oielfach noch nicht geahnten, lebenweckenden Umfang.
— Zm Sewuhtsein der vielfältigen Nöte deutschen volks- und Reichsschicksals in
der vergangenheit und im Sewutztsein einer grotzen deutschen Zukunft oerfolgen
die Nattonalpolittschen Erziehungsanstalten das Ziel, deutsche Zungen und Mädel
durch eine möglichst allumfassende Erziehung in üer Gemeinschast für die

Gemeinschaft zu erziehen, sie also zu
haltungs- und leistungsftarken, oolks- und
reichsbewuhten persönlichkeiten;u formen.

5eit das üeutsche volk mit dem grohen
Nufbruch seiner schöpferischen Nräfte ;u
Seginn des 18. Zahrhundetts den weg
zur deutschen wirklichkeit, zur üeutschen
Gestalt und zum Neich öer veutschen sucht,
haben bedeutende Geister — von Nlop-
stock und Lessing über Nichard wagner bis
zur Segenwart — immer wieder nachge-
dacht über die Erziehung des üeutschen
volkes durch ein Nationaltheater. „wenn
wir es erlebten, eine Nattonalbühne zu
haben" — so heißt es dei Schiller — „so
würden wir auch eine Nation." Gedanken
über eine die deutsche Gestalt prägende
Erziehung der Zugend durch Gemeinschafts-
erziehungsstätten finden sich demgegenüber
nur selten — so bei Goethe und Zichte —
und sind über der Entwicklung der indioi-
duellen Erziehung und der Erziehung durch
Unterricht und Lehre in vergessenheit ge-
raten. Erst das Nattonalsozialisttsche Neich
hat Ernst gemacht mit der 5chaffung oon
Erziehungsstätten, in denen Zungmannen
und Mädel durch eine Erziehung in der
Gemeinschaft und für die Gemeinschast bei
voller Entwicklung aller persönlichkeits-
kräste;u einem ganz bestimmten deutschen
Tgp erzogen werden, üer sich in seiner
eigenständigen, von persönlichkeitsgeist
durchwalteten Lebensführung und Lebens-
leistung in erster Linie Zührer, volk und
Neich verpflichtet fühlt.

Vie Nationalpolitifchen Erziehungsan-
stalten sind also keine 5tandes- oder Be-
rufserziehungsanstalten. 5ie erziehen we-
der ausschlietzlich Dffiziere, wie die älten
Nadettenanstalten, noch ausschliehlich Ge-
lehrte, wie die alten Gelehrtenschulen. Sei
der wahrung aller guten deutschen Er-
ziehungsüberlieserungen gibt es sür ihren Nufbau und Nusbau keinerlei vor-
bild. Es ist ihr Ziel, aus einer Nuslese von geistig, charakterlich und körperlich
befähigten Zungmannen und Mädeln in der Gemeinschastserziehung für alle
Serufsarten Männer und Zrauen zu erziehen, die als eigenständige persön-
lichkeiten nach Mahgabe ihrer Nnlagen und Nräste sich als llräger der Zdeen
unö Mächte fühlen, durch die das deutsche Neich nun seine Einheit und Grötze
wieder errungen hat

in LtSclten uncl vücfscn, sn ZtStten clsc ^ericsfbsit unü clvc l.»ncjacdsit vectiett uncl
vscasdeitet

vilcl cscdts: rvicdsnuntvfcicdt im kceien

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veutscdsn, nicdt clis Vislssitiokvit clss Wissvns uncl de» Xünnsns
 
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